Burntime
für PC (DOS)

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Wandrell:Besucherwertung:
5/6
Firma: MAX Design
Jahr: 1993
Genre: Strategie, Rollenspiel
Thema: Apokalypse / Multiplayer
Sprache: Deutsch, English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 33226
Rezension von Wandrell (28.02.2007)
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Ein fürchterlicher Atomkrieg hat die Welt verwüstet und mit ihr alle Städte, Dörfer, Wälder... jetzt gibt es nur noch eine unfruchtbare und öde Wüstenlandschaft, in der die Überlebenden und Mutanten um ihr Dasein kämpfen. Das trifft auch auf Dich zu - aber Du hast beschlossen, in dieser unwirtlichen Welt eine Führerrolle zu übernehmen und das Land wieder zu vereinen.

Um dieses Ziel zu verwirklichen und neue Gebiete kontrollieren zu können, musst Du erst einmal die nötige Voraussetzung schaffen, und das ist die Versorgung mit Wasser und Nahrung. Jedes Gebiet verfügt über eine Quelle für Wasser und ermöglicht die Produktion von Nahrungsmitteln, aber nur mit Maden kann keine Gruppe ernährt werden.

Zum Glück gibt es Techniker, die aus verschiedenen Teilen Tierfallen und Pumpen zur Wasserförderung bauen können. Dann sind da noch Söldner, die das besetzte Gebiet kontrollieren und Ärzte, die dafür sorgen, dass auch schwere Wunden heilen.

Vor diesem Hintergrund verbringst Du einen großen Teil der Zeit mit der Beschaffung von Wasser, Nahrung und Bauteilen, die Du auch zum Anwerben neuer Hilfskräfte und zum Handeln benötigst. Nur mit der nötigen Versorgung bist Du in der Lage, Dein Gebiet auch zu kontrollieren.

Jeder Ort auf der Karte besteht aus Ruinen, einfachen Behausungen oder Höhlen, wo Du Objekte finden oder auch einlagern kannst. Daneben gibt es dort Menschen und Mutanten, teilweise auch Hunde, die als Fleischlieferanten dienen. Eine Wasserquelle gibt es auch, teilweise muss die aber gesucht werden.

Um einen Ort zu kontrollieren, musst Du nur einen Helfer anweisen, dort zu bleiben. Vergiss aber nicht, ihn vorher zu bewaffnen. Damit sperrst Du den Durchgang durch diesen Ort für Deine Gegner, die ihn erst passieren können, wenn Deine Kontrolle nicht mehr besteht.

Als Ausgangspunkt benötigst Du einen geschützten Ort, an dem Du Deine Funde und Erzeugnisse einlagern kannst. Heuere einen Techniker an, um die Teile, die Du gefunden oder eingetauscht hast, zu Fallen, Pumpen oder Schutzkleidung zu verarbeiten.

Alles was Du nicht unbedingt brauchst, kannst Du bei Händlern tauschen, um so benötigte Teile und Waffen (vom Messer bis zur Schrotflinte) zu bekommen. Es gibt „fahrende“ Händler und andere in den Städten, die unterschiedliche Waren anbieten. In den Städten kann man seine „beschafften“ Gegenstände aber auch in Lokalen, Kneipen oder beim ansässigen Arzt (wenn's Dir richtig dreckig geht - Gesundheit unter 50%) loswerden.

Die Interaktion in den Orten lässt die Wahl zwischen Reden und Kämpfen über einen Rechtsklick; hier kannst Du auch, wenn Du mit mehreren unterwegs bist, Gruppe oder Einzel wählen. Der Kampf ist einfach gehalten, er besteht aus einem Schlagabtausch, und Du musst den Gegner so lange anklicken und treffen, bis er ins Jenseits eingeht. Durch die Kämpfe wächst auch die Erfahrung der Mitglieder Deiner Truppe.

Ein Manko ist das Fehlen einer echten Multiplayer-Funktion; von insgesamt 4 Gegnern können maximal 2 von Spielern (Hotseat) übernommen werden. Und das, obwohl bei erfahrenen Spielern die Wartezeiten immer noch erträglich wären, und das Spiel von weiteren Teilnehmern gewänne.

Dieser Test ist Teil des Review Roundups - Runde 1: Spiele über das Ende der Welt.

Vielen Dank an Home of the Underdogs für die Anleitung!

Übersetzt von sandy21

Kommentare (3) [Kommentar schreiben]

Kieskutscher:

Beeindruckend

was freut ich mich dieses uralte spiel endlich mal wieder zu spielen, das hatte ich damals schon auf dem amiga 500 gesuchtet

sandy21:

Burntime-Crashkurs
Burntime besticht durch eine originelle Spielidee und seine stimmungsvolle Atmosphäre. Obwohl die Bedienung eigentlich einfach ist, sollte man über eine Anleitung verfügen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Nur durch Ausprobieren wird man hier lange brauchen, um zum Erfolg zu kommen.

Das Spiel besteht aus einer Übersichtskarte mit verschiedenen Orten, die der Spieler in Besitz nehmen (einfach) und Halten (schwierig) muss. Die Orte sind durch Wege verbunden und können nur über diese erreicht werden. Daneben gibt es noch (Ruinen-)Städte, die als Handelsplätze dienen und die nicht erobert werden können. Das Spiel ist gewonnen, sobald ein Spieler (insgesamt 4, davon einer oder zwei menschlich) das gesamte Territorium beherrscht - das kann dauern .

Bei diesem Spiel dreht sich zunächst alles ums Überleben, und das bedeutet für den Spieler zunächst mal die Versorgung mit Wasser und Nahrung. Überschüsse werden gleichzeitig als Währungsersatz verwendet und können für Tauschgeschäfte oder zum Anwerben von Hilfskräften dienen. Darüber hinaus gibt es noch Waffen (wichtig zum Bekämpfen von Feinden und zum Verteidigen des eigenen Gebietes), Kleidung (Schutz), Wasserbehälter (zum Einfangen der kostbaren Flüssigkeit) und weitere Gegenstände, die teilweise (wie z.B. Schrauben) zur Herstellung höherwertiger Produkte (Pumpen und Fallen), teilweise aber auch nur zum Tausch (z.B. Reifen) taugen.

Fangen wir erstmal mit dem Lebensnotwendigen an, und das finden wir in den Orten, die durch den Spieler auch in Besitz genommen werden können. In diesen Ruinen, Höhlen oder Hüttenansammlungen gibt fast immer eine Wasserquelle mit unterschiedlicher Tagesleistung (eine Ration reicht für eine Person für einen Tag) und meistens auch Möglichkeiten zur Nahrungsproduktion (Maden, Ratten, Schlangen, Hunde weisen einen unterschiedlichen (Nähr-)Wert auf). Die Wassermenge kann durch Pumpen gesteigert werden, außerdem kann man den Wasserüberschuß der Quellen in Behältern auffangen. Was die Nahrung angeht, so kann sich ein einzelner Helfer, der dort verbleibt, immer von Maden ernähren, die er findet. Soll ein Überschuß erwirtschaftet werden, muß ein entsprechendes Hilfsmittel in einer Hütte/Höhle platziert werden (Messer-Maden, Rattenfalle-Ratten, Schlangenkorb-Schlangen, Falle-Hunde). Bevor man einen Ort betritt, sollte man sich davon überzeugen, welche Nahrungsquellen er bietet; an jedem Ort kann es auch nur genau eine Produktion geben. Streunende Hunde in den Orten können außerdem im Kampf-Modus erlegt werden und liefern dann eine Fleisch-Portion.

In den Orten gibt es beim ersten Betreten auch noch verschiedene Gegenstände zu finden. Wenn die in einer Höhle oder einem Gebäude sind, erscheinen sie in der Übersicht des Ortes, teilweise liegen aber zusätzlich Gegnstände noch „so in der Gegend herum“ – unbedingt aufsammeln. Da werden die wenigen Inventarplätze natürlich schnell knapp – also müssen Gegenstände deponiert werden. Dazu empfiehlt sich eine Basis mit guter Versorgung, in der unbedingt ein bewaffneter Söldner zurück bleiben sollte.

Der grobe Spielverlauf sieht so aus: ersten Ort betreten, Gegenstände einsammeln, Wasser ergänzen und nach Möglichkeit einen Helfer anheuern (Söldner empfiehlt sich, den kann man dann kämpfen lassen und die eigene Gesundheit schonen – dazu braucht der aber eine Waffe). Einen Begleiter braucht man recht schnell, weil der zusätzliche Plätze für Gegenstände bietet. Dann zum nächsten Ort reisen und wieder alles aufsammeln und versuchen, eine gute Basis zu finden. Sind schon viele Besitztümer vorhanden, kann auch getauscht werden, um z.B. an ein weiteres Messer zu kommen. Ist das geeignete Ausgangslager gefunden, sollte ein bewaffneter Söldner zurück gelassen und dort alles deponiert werden, was man nicht unbedingt mitführen will. Zusätzlich wird, wenn vorhanden, ein Messer in eine Behausung gelegt, damit der Söldner zusätzlich Nahrung (Maden) erzeugt. Mit dieser Basis, die regelmäßig aufgesucht wird, hat der Spieler einen Ausgangspunkt für die Inbesitznahme der angrenzenden Gebiete. Hier sollte dann auch, sobald genug Teile zur Herstellung höherwertiger Hilfsmittel wie Pumpen und Fallen vorhanden sind, ein Techniker angeheuert werden, um diese zusammen zu bauen. Irgendwann sollte noch ein Doktor engagiert werden, der Verwundungen bei einer Gesundheit von 50 bis 70 % ausheilen (keine Selbstheilung in diesem Bereich!) kann, was aber Zeit erfordert. Ist die Gesundheit noch über 70%, so wird die Selbstheilung durch ihn beschleunigt.

Mit der Zeit wird der Machtbereich ausgedehnt, indem in den Orten Helfer angewiesen werden, dort zu bleiben (egal, welcher Typ). Handelt es sich um einen Ort, der von Gegnern erreicht werden kann, sollten dort hochwertige Kämpfer mit einer guten Waffe und möglichst auch Bekleidung (Schutz) verbleiben. Zu einem viel späteren Zeitpunkt kann das auch eine Gruppe (mit Doktor?) sein. Wo der Gegner nicht hinkommen kann, reichen minderwertige Söldner ohne Waffe völlig aus. Die Produktion von Nahrungsmitteln in den Orten sollte mit der Zeit von Menge und Qualität her immer besser werden. Der Spieler selbst und alle Helfer, die mit ihm reisen, müssen von den Überschüssen ernährt werden; was dann verbleibt, kann als Tauschobjekt dienen. Gleiches gilt für Wasser.

Tauschen kann der Spieler entweder mit den fahrenden Händlern, die wechselnd in den Orten auftauchen, oder in den Läden der Städte, wo es außerdem Bars, Restaurants oder Ärzte (müssen bei Gesundheit unter 50% aufgesucht werden) gibt. Tipp zum Tauschen: nicht nur hochwertige Gegenstände mitführen, sondern auch minderwertige (Maden, Knochen u.ä.), um einen günstigen Tauschkurs zu erzielen. Erst den erwünschten Gegenstand beim Händler auswählen, mit hochwertige Gütern den groben „Preis“ ermitteln, eines davon wieder entfernen (damit wieder Status Rot) und jetzt solange Minderwertiges zulegen, bis Grün errreicht wird. Da die Händler nur über begrenzten Raum verfügen, sollten sie aber nicht mit Minderwertigem überfrachtet werden.

Wie besiegt man die Gegner? Hierzu muß man zunächst wissen, dass die Spieler einander nie direkt begegnen! Sie treffen immer nur auf angeheuerte Kräfte der Kontrahenten, die auch bekämpft werden können. Im Prinzip geht es darum, die anderen immer weiter in ihrer Bewegungsfähigkeit einzuschränken und damit nach und nach „auszuhungern“. Ein gegnerischer Spieler kann einen feindlich besetzten Ort zwar betreten, wenn er eine Verbindung dazu besitzt, durchqueren darf er ihn aber erst, wenn er alle Feinde darin besiegt hat. Die Städte können nicht besetzt werden und sind für alle immer frei. Entziehe ich einem Gegner alle seine Orte, bekommt er keine Nahrung und Wasser mehr geliefert und kann nur noch in den Städten die Güter eintauschen, die er mit sich führt. Also kommt er irgendwann um, was sich ganz schön hinziehen kann. Insofern ist Burntime kein Spiel, das sich mal eben schnell durchspielen läßt.

[Antworten]

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