1869
für PC (VGA)
Auch verfügbar für: Amiga (OCS/ECS)

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MasterLee:Besucherwertung:
4.4/6
Weitere Titel: 1869 – Hart am Wind! , 1869 – Erlebte Geschichte Teil I
Firma: Max Design
Jahr: 1992
Genre: Strategie
Thema: Cartoon & Comic
Sprache: Deutsch, English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 37105
Rezension von MasterLee (18.04.2015)

1869 wurde Mohandas Karamchand Gandhi geboren. Um den schneller aus England besuchen zu können, wurde noch im selben Jahr Suezkanal eröffnet. Der den Indischen Ozean mit dem Mittelmeer verbindet. 1869 lag Österreich noch am Mittelmeer. Heute liegt Österreich nicht mehr am Mittelmeer, das hat aber nichts damit zu tun, dass es Max Design nicht mehr gibt. Aber eben dieses Max Design hat sich das Jahr 1869 als Titel für eines seiner Spiele ausgesucht, weil dort der Suezkanal eröffnet wurde, der für die Schifffahrt so wichtig ist. Mit Gandhi hat das Spiel weniger gemein, außer dass es auch recht gewaltfrei ist.

Aber worum geht es in diesem Spiel nun eigentlich? Am Anfang bekommt man etwas Geld. Mehr kann man sich bei der Bank holen. Für dieses Geld wird erstmal ein gebrauchtes Schiff gekauft. Später kann man sich auch neue kaufen, aber das ist am Anfang nicht lukrativ genug, außerdem dauert die Lieferung länger. Bei den Schiffen gibt es dann noch ein paar Feinheiten zu beachten, wie Rumpfmaterial, Laderaumgröße und benötigte Matrosen.

Wichtiger für die spätere Planung ist aber, von welcher Art das Schiff ist. Es gibt Segelschiffe und Dampfschiffe. Letztere haben nur eine begrenzte Reichweite. Allerdings muss man den Wind nicht einplanen, der in einer extra Windkarte im Spiel dokumentiert ist. Außerdem gibt es noch eine Strömungskarte. Merke: gegen den Wind und gegen die Strömung geht es nicht so schnell.

Haben wir ein Schiff bestellt müssen wir noch in die Kneipe und Matrosen anheuern. Nun heisst es ein paar Tage warten. Dann kaufen wir Waren, die wir versuchen in den Kolonien zu verticken, zum Beispiel Textilien laufen immer gut. In den Kolonien kaufen wir Dinge wie Edelholz und Kautschuk, die wir in Europa wieder verticken. Irgendwann haben wir vielleicht mehr Geld für ein größeres Schiff, oder um Lager in anderen Städten zu errichten. Oder wir gehen pleite, weil wir es uns nicht leisten können, ständig das Schiff zu reparieren zu lassen oder uns alles Geld abgenommen wurde, weil wir wieder versucht haben, einen Hafen anzulaufen, in dem Unruhen sind.

Was die Gestaltung angeht, so ist das Spiel recht einfach gehalten. Die Hälfte der Zeit klickt man unten irgendwelche Sätze an, während man oben handgezeichnete Grafiken bewundert. Übrigens, bis auf die Eingabe von Spieler-, Firmen- und neuen Dateinamen beim Speichern braucht man die Tastatur nicht. Alles ist nur mit der Maus gut spielbar. Dank der niedrigen Auflösung von 320x200 Pixeln sind alle wichtigen Kontrollen auch gut auf Android-Tablets zu erreichen (unter Dosbox). Für jeden Bereich wie Bank/Werft/Kontor usw. gibt es verschiedene Musik. Bei den Kontoren ist dies sogar je nach Kontinent unterschiedlich. Diese ist ebenso wie die Grafik recht gelungen, obwohl oder gerade weil diese nur Adlib ist. Die Musik lässt sich mit dem Adlib Tracker 2 genauer unter die Lupe nehmen.

Kommentare (9) [Kommentar schreiben]

Mr Creosote:
Legal nicht, hier akzeptabel und erwünscht schon.
MasterLee:
Bei den Disketten Images steht nicht für welche Version. Ich könnte mein Verzeichnis bei Dosbox zipppen und hochladen doch ist das Legal?
Mr Creosote:
Geschrieben von Ihsy um 20:34 am 12.11.2016:
Ein Super spiel. Wo bekomme ich das her?

Eine Version hier, die andere nicht. Das liegt im Ermessen desjenigen, der das Spiel einträgt.

Ihsy:
Ein Super spiel. Wo bekomme ich das her?
ror.schach:
Klasse Spiel - auch wenn ich normal nur selten Simulationen anfasse, hatte ich mit diesem viel Spaß
Mr Creosote:
Zitat:
Allerdings erfordert dieses Vorgehen die intensive Nutzung der Spielspeicherfunktion, weil man zu schnell als Blockadebrecher alles verlieren kann. Dann einfach neu laden und so lange versuchen, bis man durchkommt.

Was perfekt die Unmöglichkeit bestätigt...

Joerg Mueller:

Hallo,

ja also ich habe das Spiel damals auf meinem Amiga 500 das erste mal gespielt, und das war hart, nicht nur, weil ich dauernd Pleite ging, sondern auch weil ich mit drei Disketten jonglieren musste! (Zwei Spieldisketten, und eine zum speichern)
Nach einigen Versuchen und Tests habe ich schnell gemerkt, das man nur erfolgreich ist, wenn man erst mal jeden Hafen besucht, und sich die Waren und Preise notiert. Dann neu anfangen, und man kommt ziemlich schnell zu Geld, wenn man nur lukrative Routen fährt. Ein guter Tipp ist es, gleich zu Beginn den Krimkrieg auszunutzen, und solange es geht Waffen von Hamburg nach Odessa zu liefern. Dazu braucht man nicht mal Aufträge zu finden, einfach immer nur liefern. Allerdings erfordert dieses Vorgehen die intensive Nutzung der Spielspeicherfunktion, weil man zu schnell als Blockadebrecher alles verlieren kann. Dann einfach neu laden und so lange versuchen, bis man durchkommt. Dann hat man am Ende des Krieges so ca. 22.000 Credits, keine Schulden und sein Schiff (eine Bark kann die vollen 35 Kisten Waffen laden). Ein gutes Kapital für das weitere Spiel.

Alles in allen ein Spiel das mir gefallen hat, und das ich ab und zu immer noch mal Spiele, allerdings auf einem PC mit Festplatte ;-)

Natürlich ist das Spiel nur was für Handelssimulationsfans und eingefleischte Nostalgiker. Grafikverwöhnte Spieler sollten lieber die Finger davon lassen.

cyberdevil:

Ja, dieses Spiel war ein wirklich harter Brocken, aber durchaus zu meistern.
Mich hat nach ettlichen gescheiterten Versuchen der Ehrgeiz gepackt und die Muehe wurde belohnt.
Es ist definitiv ein Spiel, dass kaum Raum fuer Fehler laesst.
Man ist gezwungen, Gewinne _sofort_ in bessere Schiffe zu investieren und tatsaechlich sorgfaeltig zu planen.
Somit hat es gegenueber Spielen wie Patrizier & Co auch wieder seinen Reiz, wo dort auch der letzte Depp ein Imperium aufbauen konnte.

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