Archipelagos
für Amiga (OCS/ECS)
Auch verfügbar für: PC (DOS)

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Mr Creosote:
Firma: Logotron
Jahr: 1989
Genre: Denkspiel
Thema: Apokalypse
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 12224
Rezension von Mr Creosote (14.08.2016)
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Manchmal, wenn ich wirklich explizit darüber nachdenke, erschreckt es mich, wie alt die Spiele, die im Regal neben mir stehen, sind. Dann frage ich mich, wo nur all die Zeit geblieben ist. Es ist doch, als wäre es erst gestern gewesen! Doch dann gibt es auch die Situationen, in denen es nur allzu klar wird, wie lange es tatsächlich her ist. Wie im Fall von Archipelagos. Benutzer state_trooper rezensierte dieses Spiel letztes Jahr. Ich redigierte seinen Text und schnitt die Screenshots zu. Routinearbeit im automatischen Modus, ohne dass das Gehirn überhaupt eingeschaltet werden brauchte. Erst mehrere Tage später wurde mir klar, dass ich das Spiel in einer schönen Box selbst im Regal stehen hatte! Praktisch gesehen war ich also durch Zufall auf der Seite auf ein Spiel gestoßen, dass ich bereits besaß. Das Gedächtnis wird löchriger…

Frischen wir es also auf. Bei Archipelagos handelt es sich um ein recht abstraktes Spiel, wahrscheinlich nach dem Vorbild von The Sentinel entwickelt. Man schwebt in einer Flickenteppichlandschaft nah über dem Boden und bewegt sich praktisch nach Belieben über Land und Wasser. Es geht darum, das Land zu „desinfizieren“. Zu diesem Zweck müssen erst alle Felsen und anschließend der zentrale Obelisk zerstört werden. Beides geschieht per simplem Mausklick, die Aufgabe sollte also kein großes Problem darstellen, oder? Natürlich ist das nicht so.

Erstens können Felsen nur dann überhaupt zerstört werden, wenn das Feld, auf dem sie sich befinden, per Land mit dem Obelisken verbunden sind. Eventuell müssen also erstmal Übergänge gebaut werden. Dazu benötigt man Energie, die man entweder durch das Zertrümmern von Felsen oder das Einsammeln kleiner Kapseln erhält. Und dann muss man noch hoffen, dass die gerade fertiggestellten Brücken nicht im unpassenden Moment von einem der herumschwebenden Augen (laut der Anleitung „Necromancers“) wieder zerstört wird. Die aber natürlich nicht der einzige Gegnertyp bleiben. Primär hat man es ohnehin mit diesen komischen herumlaufenden Bäumen zu tun, die den Boden verseuchen. Auf verseuchten Feldern kann man nicht stehen und sich auch nicht zu ihnen hinbewegen. Man kann zwar seine Energie auch einsetzen, Felder wieder zu heilen, doch die Energie ist logischerweise eine beschränkte Ressource. Wetterphänomene wie Blitze und Stürme runden die Sache in späteren Levels ab, und gegen sie ist dann auch wirklich überhaupt kein Kraut gewachsen…

Diese Gefahren halten einen permanent auf Trab. Eigentlich wäre die Aufgabe ja simpel genug, wenn da nicht diese unberechenbaren Faktoren wären. Es ist die Kombination der Elemente, die die Spannung und den positiven Stress ausmachen: einfach zu erfassen und einzusteigen, aber der Erfolg wird durch Zeitdruck und sich dauernd verändernde Umgebung erschwert. Es ist kein tiefgründiges Spiel, sondern eines für schnelle Denker. Vielleicht nicht ganz auf dem Niveau des Sentinel und definitiv nicht mehr ganz so revolutionär, aber trotzdem noch frisch & unterhaltsam.

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