Shaq Fu
für Amiga (AGA)

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Mr Creosote:
Firma: Delphine / Ocean
Jahr: 1995
Genre: Action
Thema: Sonstige Fantasy / Kämpfen / Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 8871
Rezension von Mr Creosote (15.03.2017)
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Bei einem Spaziergang durch die Stadt vor einem Wohltätigkeitsbasketballspiel trifft Shaqueille O'Neil einen clichéhaften weisen alten Mann, der ihn bittet, ein entführtes Kind aus einer anderen Dimension zurückzuhohlen. Wie es nunmal modernen Helden alle Nase lang passiert! Als betritt „Shaq“ ein mysteriöses Portal, das ihn in eine seltsame Welt transportiert, in der er die Informationen über den Verbleib des Jungen aus den monströsen Bewohnern herausprügeln muss.

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Willkommen in der verrückten Welt! Wer hat denn bitte die Entscheidung getroffen, die Namensrechte eines prominenten Basketballers nicht etwa in einem Sport-, sondern einem Prügelspiel zu verwursten? Anders als sein zeitgenössischer Kollege Dennis Rodman hat O'Neil auch niemals wirklich öffentliche Showkämpfe geliefert, so dass dieses Thema wohl kaum nahelag.

Tja. Beginnen wir man mit den positiven Seiten. Man kann den nächsten Kampf jeweils auf einer Übersichtskarte im Commander Keen-Stil wählen. Letztlich muss man natürlich alle bestehen, aber immerhin ist die vorgegaukelte Wahlfreiheit schön. Zweitens sind die Animationen sehr flüssig.

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Aber das bezahlt man mit der Spritegröße – diese sind winzig! So klein, dass man bei den kleineren Charakteren manchmal nicht mal mehr sicher sein kann, in welche Richtung sie gerade gucken. Die Größenunterschiede sind auch gewaltig; der Protagonist überragt seine Gegner um mindestens einen Kopf. Was spielerisch leider sehr unvorteilhaft ist, denn die Standardtritte landen dadurch zuverlässig über den Gegnern.

Wenn es einem denn überhaupt gelingt, in die Nähe des Gegners zu gelangen. Man mag es kaum glauben, aber darin liegt tatsächlich eine ernsthafte Schwierigkeit in diesem Spiel. Die Charaktere springen umher, als gebe es keine Schwerkraft in diesem Universum. Ganz realistisch, aber entgegen der Genrekonvention können Sprünge mitten in der Luft nicht mehr kontrolliert werden. Also schießt man dauernd hin und her am Ziel vorbei, ohne jemals seinem Ziel näherzukommen. Zusammen mit der Reaktionsunlust der Steuerung bleibt nur eine Möglichkeit, jemals einen Kampf zu gewinnen: den Gegner in die Ecke zu drängen und dort auf ihn oder sie einzudreschen.

Die Vorurteile mit Lizenzspielen sind also einmal mehr bestätigt. Sich einer riesigen Genrekonkurrenz nur mit einem Namen, aber einem schrecklichen Spiel zu stellen war entweder besonders mutig, besonders dumm oder besonders dreist.

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