Super Street Fighter II: The New Challengers
für Amiga (AGA)
Auch verfügbar für: SNES

Mr Creosote:
Firma: U.S. Gold
Jahr: 1995
Genre: Action
Thema: Cartoon & Comic / Kämpfen / Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 8647
Rezension von Mr Creosote (21.04.2017)
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Umsetzungen von Spielhallenhits auf Heimcomputer waren schon immer problematisch gewesen. Die Hardware ist meist fundamental anders und die Konventionen ebenfalls. Je spezieller ein Spielautomat ist, desto schwieriger die Umsetzung. Das erste Street Fighter II wurde auf dem Amiga stark für seine Langsamkeit (und die Steuerung per Standardjoystick natürlich) kritisiert. Doch zumindest hatte es die großen Sprites des Originals übernommen.

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Super Street Fighter II ist, wie allgemein bekannt, ist eigentlich das gleiche Spiel nochmal, nur mit ein paar neuen Kämpfern und den vormaligen Bossgegnern als spielbare Charaktere. Im Original bediente es sich eines Breitbildformats, das überraschend sogar in der Amigaumsetzung beibehalten wurde. Was natürlich auf Kosten des benutzten Bildschirmanteils geht: Große schwarze Balken zieren den oberen und unteren Bildschirmrand. Wodurch implizit auch die Sprites ziemlich geschrumpft sind.

Vielleicht geschah dies als Reaktion auf die vorige Kritik und tatsächlich ist die Action ein Stück flüssiger als in der ersten Umsetung. Spielbarkeit über Präsentation, da jubeln wir doch, oder? Na klar doch; wenn es denn so wäre.

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Was die Skalierung der Bedienung von vielen auf wenige Feuerknöpfe angeht, wählt Super Street Fighter II einen anderen Weg als vorher versucht. Anstatt die Richtungsbewegungen des Joysticks kombiniert mit dem Feuerknopf mit all den möglichen Aktionen zu überladen, verlässt man sich auf die Shift-Taste, um zwischen Tritten und Schlägen umzuschalten. Spielt man also mit einem normalen Joystick, dann muss man die linke Hand immer auf der Tastatur behalten und kann nur die rechte allein zur eigentlichen Steuerung verwenden. Nur sind Joysticks leider einhändig nicht wirklich benutzbar. Man könnte eventuell ohne die Hälfte der Moves leben, also sich je nach Charakter entweder auf Tritte oder Schläge verlegen – würde der Tritt-/Schlagmodus nicht willkürlich hin und herspringen! Also zusammenfassend: Ohne Zwei-Button-Joystick ist leider kein sinnvolles Spiel möglich.

Es passt ins Bild, dass der Sound ein Witz ist. Man hört beinahe überhaupt nichts und wenn doch, dann wünscht man sich die Stille zurück. Von Disketten zu spielen ist nur theoretisch möglich, da dauerndes Wechseln und damit verbundene Ladezeiten völlig aus dem Ruder geraten. Die Grafik ist nicht nur winzig, sondern verwendet noch nicht einmal die verfügbaren Farben und die Hintergründe haben jegliche Animation verloren. Leider handelt es sich um eine wirklich schwache Umsetzung eines ursprünglich guten Spiels.

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