Balance of Power: The 1990 Edition
für PC (Windows)
Auch verfügbar für: Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
4/6
Firma: Chris Crawford
Jahr: 1990
Genre: Strategie
Thema: Apokalypse / Multiplayer / Politik / Krieg
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 57055
Rezension von Mr Creosote (26.02.2000)
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Balance of Power ist eine regelrechte Simulation des Kalten Krieges. Als eine der beiden Hauptmächte (USA oder UdSSR) versucht man, möglichst viel Einfluss zu gewinnen, ohne dass es zum Nuklearkrieg kommen darf.

Die gesamte restliche Welt dient dazu den Gegner als Spielwiese. Dabei werden die anderen Staaten aber nicht direkt erobert, sondern man versucht, die jeweilige Regierung auf die eigene Seite zu bringen, bzw. eine neue einzusetzen (also die alte zu stürzen).

Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad gibt es mehr oder weniger verschiedene Optionen der Einflussnahme. Während man auf der niedrigsten Stufe nur die naheliegenden Möglichkeiten direkte militärische Intervention und militärische Finanzhilfe hat, kommen später Sachen wie diplomatischer Druck hinzu. Für jede Aktion gibt es eine entsprechende Gegenaktion, so dass die andere Partei nicht nur zusehen muss.

Jede Aktion wird auch vom „Feind“ bemerkt, und er wird unter Umständen protestieren, wodurch es zu sogenannten diplomatischen Krisen kommt. Auf den Protest muss man natürlich nicht unbedingt eingehen, so dass es zu schärferen Drohungen kommt. Man schaukelt sich gegenseitig langsam hoch, bis entweder ein Kontrahent nachgibt, oder das Spiel durch einen Atomkrieg beendet wird. Wer den Kräftevergleich gewinnt, hängt von schier unendlich vielen Faktoren ab. Zum Glück stehen einem in solchen Situationen mehrere Ratgeber zur Seite, denen man aber nicht immer vollkommen vertrauen kann. Bei diesen Krisen werden auch die meisten Punkte verteilt, auf die es letztendlich ankommt, um das Spiel zu gewinnen. Um so heftiger der Streit ist, um so mehr Punkte gehen an den Sieger. Dabei ist der „Kampf“ um ein wirtschaftlich starkes Land mit großem Militär und hoher Bevölkerungszahl mehr Wert als der um ein afrikanisches Entwicklungsland. Trotzdem: Wenn man selbst dazu bereit ist, einen Krieg wegen einem „unbedeutenden“ Land anzufangen, wird der Gegner dagegenhalten (Zitat aus der Anleitung: „Die Frage, die einem im Mund liegt ist, warum würden diese Idioten die Welt in die Luft jagen wegen Wirtschaftshilfe an Nigeria? Die Antwort ist, weil du dazu bereit gewesen bist, die Welt wegen Wirtschaftshilfe an Nigeria in die Luft zu jagen. Denke daran, zu einer Krise gehören immer zwei.“).

Zu jedem Staat lassen sich demographische Daten aufrufen, die einem bei der Beurteilung der Lage helfen können. Zum Teil sind sie aber auch nur schmückendes Beiwerk. Abrufen lässt sich dieses genauso wie die vorher beschriebenen Aktionen über komfortable Menüs. Nur das anwählen der Länder ist manchmal etwas nervig, wenn man nicht genauestens die Namen und Lage aller Staaten der Welt auswendig weiß.

Das Spiel ist auf höheren Schwierigkeitsgraden so komplex, dass man oft an der Grenze ist, die Übersicht zu verlieren. Aber zum Glück ist die Spielzeit auf 8 Jahre (Runden) begrenzt, so dass man letztendlich doch alle relevanten Daten im Kopf behalten kann. Eine gesamte Partie dauert also nie sehr lange.

Ein besonders interessantes Detail (und eine Veränderung gegenüber der Originalversion) ist das multipolare Level. In diesem höchsten Schwierigkeitsgrad ist jedes noch so kleine Land aktiv, führt also Kriege, schließt Verträge, usw. Spätestens hier kann man wohl von einer Weltsimulation sprechen.
UNBEDINGT SPIELEN!

Autor Chris Crawford hat sich damit einverstanden erklärt, dass dieses Spiel hier zu bekommen ist! Er stellt es jetzt auch auf seiner eigenen Homepage bereit. Damit ist es faktisch Freeware, d.h. es ist legal zu kopieren.

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