Great Naval Battles Vol. IV: Burning Steel, 1939-1942
für PC (DOS)

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Adhoc:
Firma: SSI
Jahr: 1995
Genre: Strategie, Simulation
Thema: Historisch / Schifffahrt / Krieg
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 30166
Rezension von Adhoc (18.04.2001)
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„Great Naval Battles IV: Burning Steel“ ist der vorerst letzte Teil der interessanten GNB-Serie von SSI. Es geht um die maritime Kriegsführung im 2. Weltkrieg mit dem Hauptaugenmerk auf Artilleriegefechte und weniger auf Luftangriffe (ähnlich wie bei „Task Force 1942“ von Microprose).

In diesem vierten Teil kann man auf die Einheiten der großen europäischen Nationen wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Russland zurückgreifen. Man hat Auswahl zwischen historischen und hypothetischen Szenarien, die zwischen einigen Stunden und mehreren Wochen laufen. Aber gerade hier liegt der Hauptschwachpunkt dieses Spiels: Es fehlt eine echte Kampagne wie in den ersten beiden Teilen. Als eine Art Ersatz hat man die Möglichkeit, Zufallsszenarien zu spielen. Dabei werden alle Schiffe beider Seiten in zufälligen Verbänden auf einer fiktiven Karte gegeneinandergestellt. Dabei ist der Anfangsort der Verbände ebenso zufällig wie deren Zusammensetzung und die Lage der am Rande der Nur-Wasser-Karte platzierten beiden Häfen pro Seite. Somit ist dies mehr ein actionreiches Gemetzel als eine strategisch planbare Operation. Nicht wirklich ein Ersatz...

Die exzellente Steuerung der Schiffe und Verbände haben sich seit dem ersten Teil nicht verändert (warum auch?). Man kann das Ausmaß der Kontrolle völlig frei festlegen. Ob man lediglich Wegpunkte setzen will und Ziele festlegen will oder ob man die Kontrolle über alle Stationen (Geschütze, Wasserflugzeuge, Reparaturteams...) übernehmen möchte, liegt ganz beim Spieler. Zusammen mit den 4 Schwierigkeitsgraden liefert das recht viel Abwechslung.
Die verschiedenen Stationen umfassen die Admirals- und die Schiffsbrücke, bei denen man den Kurs und die Geschwindigkeit setzen kann, Ziele bestimmen kann und einige allgemeine Infos erfragen kann, das Katapult, mit dem man Flugzeuge startet, die über dem Ziel kreisen und somit die Treffgenauigkeit erhöhen, die Torpedorohre (sofern vorhanden), die Nebengeschütze und den Ausguck. Die Schadenskontrolle ist eine interessante Station. Jedes Schiff ist mit mehreren Decks mit den darauf befindlichen wichtigen Schiffsteilen dargestellt und verfügt - abhängig von der Größe und technischen Ausstattung - über eine Anzahl von Reparaturteams. Besonders kritische Treffer wie Löcher im Rumpf, die zu extensiven Wassereinbrüchen führen können, oder Brände in Munitionsmagazinen sollten oberste Priorität haben. Zu viel Wasser auf einer Schiffsseite führt letztendlich zum Kentern, während Brände im Magazin gewaltige Explosionen auslösen können (wie es Englands Stolz, der „Hood“, wiederfuhr). Die realistischste Station ist die Feuerleitung der Hauptgeschütze. Historisch korrekt feuert man zuerst einige Salven zum „Einschießen“. Erst wenn der Großteil der Granaten nahe beim Ziel ist, wechselt man auf volle Breitseiten, um den Schaden zu maximieren. Weiterhin kann man wählen, ob man die einzelnen Granaten eng oder weit streuen möchte.

Natürlich kommen auch einige Flugzeugträger vor (meist britische, aber auch die nie vollendete deutsche „Graf Zeppelin“), aber es stehen vor allem Geschützduelle im Vordergrund. Diese können durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen und beinhalten alle strategischen Elemente, die man erwartet. Beschädigte Schiffe legen Rauchschleier, Hauptkampfeinheiten versuchen immer, einem die Breitseite zuzuwenden, um möglichst viele Geschütze einsetzen zu können und Zerstörer jagen mit Höchstgeschwindigkeit auf einen zu, um einen Torpedoangriff durchzuführen. Konstantes Maneuvrieren ist notwendig, damit man nicht plötzlich zwischen zwei Zerstörergruppen steht, die von beiden Seiten Torpedos feuern, während man von vorne die Breitseiten der Schlachtschiffe abbekommt.

Eine extensive Datenbank informiert über alle beteiligten Schiffs- und Flugzeugtypen und liefert wichtige Infos über die Geschütz- und Torpedoreichweiten. Die Grafik ist ok, aber vor allem die Schiffe sehen aus naher Entfernung sehr klobig aus. Der Sound beschränkt sich auf einige Schiffssignale und Geschützwummern. Nichts besonderes hier.

Ich mochte die GNB-Serie von Teil 1 an und alles in allem ist dieses Spiel auch eine gute Simulation, aber irgendwie fehlt aufgrund des nicht vorhandenen Kampagnenmoduses die Langzeitmotivation. Es ist eher geeignet für solche Spieler, die schnell für eine oder zwei Stunden eine heiße Schlacht suchen und weniger für strategiebedachte Spieler. Trotzdem sollte man einen Blick drauf werfen, es lohnt sich sicherlich!

Kommentare (2) [Kommentar schreiben]

David:

Hey Leute,
wenn jemand in der Nähe von Neubrandenburg (MV) wohnt und GNB IV hat und es dann auch verkaufen will, soll sich bitte bei mir melden.
m Vorraus Danke
David aus MV

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