Auf dem Weg nach Europa
für Amiga (OCS/ECS)

Mr Creosote:Besucherwertung:
2/6
Weitere Titel: Off to Europe
Firma: Auswärtiges Amt
Jahr: 1991
Genre: Denkspiel, Action
Thema: Lernspiel / Multiplayer / Politik / Werbespiel / Quiz
Sprache: Deutsch
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 42713
Rezension von Mr Creosote (17.04.2004)
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1991 bestimmte die EU noch nicht so sehr die Nachrichten wie heutzutage. Um genau zu sein gab es sie „damals“ noch gar nicht, denn die Maastrichter Verträge wurden erst ein Jahr später unterzeichnet. Doch die „Europäische Gemeinschaft“ gab es natürlich schon, und die weitere politische und wirtschaftliche Integration war auch schon beschlossene Sache, und deshalb musste man Propaganda zwecks Abschwächung der nationalistischen Gefühle über sich ergehen lassen. Für die am einfachsten zu beeinflussendste Zielgruppe gab es Auf dem Weg nach Europa.

Das Spiel ist für Multiplayerbenutzung ausgelegt (kann aber auch allein gespielt werden): Die Spieler reisen durch die Mitgliedsstaaten der EG (die damaligen natürlich - also weniger als jetzt), um dort „Souvenirs“ zu sammeln - eines aus jedem Land. Dies geschieht mittels Beantwortung von Quizfragen über das jeweilige Land. Je nach dem, wie viel man wusste, bekommt man mehr oder weniger Punkte. Sobald man jedes Land erfolgreich besucht hat, kann man sich in Brüssel noch einer Runde allgemeiner Fragen über die EG stellen, und damit endet das Spiel. Wer nun die meisten Punkte gesammelt hat (normalerweise derjenige, der das Spiel in Brüssel beendet hat), gewinnt.

Zwischen diesen Runden müssen sich die Spieler in kleinen Actioneinlagen beweisen (vorgeblich zwecks Finanzierung ihrer Reisen). Diese bestehen aus sehr einfachen und meist hinlänglich bekannten Konzepten: Steine (die dann „mit Gold aufgewogen werden“) sammeln in einen Labyrinth, vom Himmel fallendes Geld fangen, an einem „einarmigen Banditen“ spielen. Das Highlight dieser Auswahl ist eine Zweispielerversion von Pong (Tennis genannt), in deren Genuss man kommt, wenn zwei Spieler sich im selben Land treffen.

Zentral bleiben allerdings die Quizfragen. Diese sind überraschend abwechslungsreich. Nicht durch ihre Masse, sondern bezüglich der Themenvielfalt. Sie drehen sich nicht nur um EG-Bürokratie, sondern um Geschichte, Demographie und bekannte Persönlichkeiten der jeweiligen Länder. Natürlich kennt man sie nach ein paar Runden auswendig.

Insgesamt ist Auf dem Weg nach Europa ein überdurchschnittliches „Lernspiel“. Nicht sensationell, aber zumindest nicht so aufdringlich wie seine Mitbewerber. Stattdessen ist es bemüht, etwas notwendige Allgemeinbildung zu vermitteln.

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