Murder Makes Strange Deadfellows
für PC (DOS)
Auch verfügbar für: Amiga (CDTV)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
3/6
Firma: Tiger Media
Jahr: 1992
Genre: Adventure
Thema: Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Horror / Humor / Krimi
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 23412
Rezension von Mr Creosote (31.10.2004)
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Seit vor fünf Jahren seine Frau gestorben ist, drehte sich Randolph Steeres Leben nur noch um die Erforschung des Übersinnlichen. Nichts war zu teuer und zu verrückt, um mit seiner teuren Irene in Kontakt zu treten. Elekrizität wurde aus seiner Villa verbannt, weil Randolph davon überzeugt war, sie störe die psychischen Energiefelder. Sogar ein Medium wurde angeheuert, um seine Bemühungen zu unterstützen! Bis zu dem Tag, an dem er die Treppe herunterstürzte und starb...

Die gesamte Familie Steere und ein paar enge Freunde haben sich nun in Steere Manor versammelt, und der letzte Wille des Verstorbenen wird durch seinen Notar verlesen. Der Löwenanteil des riesigen Vermögens geht an eine gewisse „Schabernack Foundation“.

Natürlich sind nicht gerade alle glücklich mit der Entscheidung des alten Mannes, aber doch scheinen sich alle am Ende mit ihren kleinen Anteilen zufriedenzugeben. Zumindest jeder außer dem Professor, der einen Brief von Randolph vorlegt, in dem von einem neuen Testament die Rede ist. Der Professor und sein ehemaliger Student, der Großneffe Randolphs, haben nur eine einzige Nacht, dieses neue Testament zu finden - und es könnte sich überall im Haus befinden-

Murder Makes Strange Deadfellows nutzt ein ähnliches Spielsystem wie sein Vorgänger Case of the Cautious Condor. Auf einer Karte des Hauses wählt man aus, wo man sich hinbegeben will. Diese Wahl löst dann je nach Tages-/Nachtzeit eine andere nicht-interaktive Szene aus. In diesen Szenen bekommt man entweder Hinweise auf die Lösung, oder eben auch nicht.

Trotz der großen Ähnlichkeiten steckt der Teufel wie so oft im Detail. In diesem Fall sind es mehrere Produktionsaspekte, die negativ auffallen. Gleich beim „Prolog“, der sein bestes tut, die dunkle Stimmung des Intros zunichtezumachen, zeigt sich der erste. Billige Witze fliegen hin und her, und ihr Timing ist einfach schrecklich, so dass sie überhaupt nicht zünden. Das geht allerdings noch, da eben dieses Problem sich im Spielverlauf legt.

Dies gilt allerdings nicht für die logischen Inkonsistenzen. In manchen Szenen wird direkt (sogar durch den Charakter des Spielers selbst) auf vorher geschehenes Bezug genommen - egal, ob man der jeweiligen Szene tatsächlich beigewohnt hat, oder nicht. Hier hätten Alternativversionen hergemusst, um den Sinn zu wahren.

Das Spiel ist insgesamt um Einiges einfacher und simpler gestrickt als Condor. Zu viele Raum-/Zeitkombinationen führen einfach zu nichts; entweder wird man sofort von irgendwelchen Geistern verjagt, oder es ist einfach niemand da, mit dem man reden könnte, oder dessen Unterhaltungen man belauschen könnte. Bei Condor konnte man in letzteren Fällen zumindest noch den Raum durchsuchen - doch auch diese Möglichkeit wurde gestrichen.

Das schlimmste ist allerdings, dass ein Großteil des Spiels nur Fassade ist. Eigentlich muss man nichts machen, als gleich am Anfang ein bisschen zu raten (keine „means, opportunity, motive“-Beschränkung wie in Condor), und schon ist man durch, ohne irgendwas gemacht oder gesehen zu haben. Und selbst, wenn man das Spiel soweit ernstnimmt, es vernünftig zu spielen, ist es viel zu einfach, die „richtigen“ (wichtigen) von den „falschen“ zu unterscheiden, weil die relevanten alle strukturell gleich sind - und diese zu identifizieren ist somit nach kurzer Zeit kein Problem mehr.

All das nun bitte nicht falsch verstehen: Murder Makes Strange Deadfellows ist immer noch ein gutes Spiel, sofern man sich auf es einlässt, und es so spielt, wie es gedacht ist. Es bleibt nur unverständlich, warum es so viele Schwächen an den Tag legt, die im Vorgänger nicht vorhanden waren. Besonders, da die meisten sich auf reine Lieblosigkeit zurückführen lassen. So, wie es aber nun mal ist, ist Murder Makes Strange Deadfellows ein grundsätzlich gutes Geisterhausspiel mit weniger guter Umsetzung.

Vielen Dank an zork und rezaf!

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