Zak McKracken and the Alien Mindbenders
für C64

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Mr Creosote:Besucherwertung:
5/6
Firma: Lucasfilm Games
Jahr: 1988
Genre: Adventure
Thema: Cartoon & Comic / Horror / Humor / Science Fiction
Sprache: English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 21283
Rezension von Mr Creosote (30.01.2005)
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Der titelgebende Zak McKracken arbeitet für ein Sensationsblättchen in San Francisco. Er hasst diese Art, Geld zu verdienen. Viel lieber würde er einen Roman schreiben. Doch mit Irgendwas muss man ja seine Brötchen verdienen, und so setzt ihn sein unsympathischer, fettleibiger Chef wieder auf eine lachhafte Story an: Er soll etwas über ein zweiköpfiges Eichhörnchen verfassen. Argh!

Doch wer hätte gedacht, dass die Realität direkt vor Zaks Haustür jedes Revolverblatt noch übertrifft? Aliens vom Mars sind auf der Erde gelandet, und haben die Telefongesellschaft übernommen. Anstatt normaler Gespräche werden nur noch Töne im Ultraschallbereich durch die Leitungen geschickt. Diese sind genau so auf das menschliche Gehirn abgestimmt, dass sie eine sofortige, absolute Verdummung des Opfers bewirken. Welch teuflicher Plan zur Übernahme der Macht!

Der einzige, der die Versklavung der gesamten menschlichen Rasse noch verhindern kann, ist Zak. Dabei kann er auf die Hilfe dreier Collegestudentinnen bauen, die (genau wie er selbst auch) in seltsamen Träumen Anweisungen zum Bau eines Raumschiffs bekommen, und diese auch sogleich befolgt haben. Zwei von ihnen befinden sich bereits auf dem roten Planeten, und warten auf „weitere Instruktionen“, während Zak und die auch daheimgebliebene Annie zu den abgelengensten Plätzen der Erde reisen, um dort miteinander verwobene Mysterien zu lösen.

Zak McKracken ist nach Maniac Mansion das zweite Adventure, dass mit dem SCUMM-System erstellt wurde (und gleichzeitig das letzte, das mit der ersten Version dieser Skriptsprache auskommen musste). Hierauf muss wohl nicht mehr näher eingegangen werden, denn es ist ein Thema, das bereits ausführlich abgehandelt wurde in anderen Tests. Um es also kurz zu machen: Die Bedienung ist äußerst komfortabel, aber im Vergleich zur absoluten Freiheit von Textadventures natürlich beschränkter.

Hauptsächlich lebt Zak McKracken wie schon sein Vorgänger im Geiste vom völlig verrückten Humor. Es geht los mit dem Goldfisch, der ausgerechnet „Sushi“ heißt und spätestens bei der „genialen“ Verkleidung der Marsianer (Taucheranzug, Hut und Scherzbrille / -nase) kann man kaum noch an sich halten. Für Insider wird auch wieder Einiges geboten. Beispielsweise findet sich auf dem Mars ein voller Benzinkanister, aber keine Kettensäge...

So gut alles anfängt, krankt das Spiel doch leider an zwei spielerischen Knackpunkten. Erstens fehlt, gerade für unerfahrene Spieler, die klare Linie, was zu tun ist. Wäre alles nicht so schlimm, könnte man nicht theoretisch um die halbe Welt reisen, ohne überhaupt etwas zu erreichen. Viel zu viele Schauplätze stehen einem nach kürzester Spielzeit offen, und diese anzusteuern kostet auch noch Geld. Mit anderen Worten: hinfahren, ausprobieren, ob man dort etwas Sinnvolles tun kann, und sonst wieder laden, um vorzeitigen Konkurs zu vermeiden.

Am Schlimmsten wirken sich jedoch die mit der Zeit Überhand nehmenden Labyrinthe auf den Spielspaß aus. Laut Chefdesigner David Fox wurden diese als platz- und arbeitssparende Möglichkeit zur Spielzeitverlängerung eingebaut. Nur... lieber ein kurzes, aber dafür durchgängig gutes Spiel, als langweilige Reihen von immer gleich aussehenden Bildschirmen, in denen man sich andauernd verläuft!

Wirklich sehr schade, denn auch ohne diese Spaßkiller wäre Zak McKracken schon genauso umfangreich gewesen wie Maniac Mansion. So ist es leider ein wenig schlechter - aber aufgrund der sonstigen, vorher angedeuteten Qualitäten immer noch mehr als einen Blick wert.

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