Chase H.Q.
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
3/6
Firma: Ocean
Jahr: 1989
Genre: Sport, Action
Thema: Fahren / Polizei & Verbrecher / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 29959
Rezension von Mr Creosote (26.08.2005)
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Chase H.Q., das 1988 in die Spielhallen kam, ist ein Rennspiel mit dem gewisssen Pfiff. Anstatt sich nur auf das übliche „schneller fahren, als die Gegner“ zu verlassen, hat es noch ein darüberhinausgehendes Ziel: ein anderes Fahrzeug einzuholen. Die einfach gehaltene Hintergrundstory erzählt von einer „futuristischen“ Polizeieinheit namens Chase H.Q.. Der Spieler sitzt in seinem Sportwagen herum, bis er einen Ruf von Nancy aus dem Hauptquartier erhält. Ein entflohener Krimineller muss wieder eingefangen werden.

Damit beginnt die Action. Alle Geschwindigkeitsbegrenzungen ignorierend fährt man die Straße entlang, und versucht dabei den unbeteiligten Wagen auszuweichen (und wenn es nur zum Zwecke der Zeitersparnis ist). Manchmal verzweigt sich die Straße; in solchen Fällen erweist sich die Luftaufklärung der Hauptquartiers als hilfreich, indem sie den Weg, den der Kriminelle genommen hat, markiert. Man kann natürlich auch die andere Abzweigung nehmen, aber das Einholen wird dadurch nicht gerade vereinfacht.

Sofern die eigenen Fahrkünste ausreichen, um mit dem kurvigen Verlauf der Straße, den Hindernissen auf ihr und dem Verkehr zurechtzukommen, kommt irgendwann das Auto des Bösewichts in Sichtweite. Damit beginnt der zweite Teil des Spiels: Man muss ihn zum Halten bringen. Das ist gar nicht so einfach, denn wie zwingt man einen Fahrer dazu, nicht mehr zu flüchten, ohne ihn umzubringen? Klar - einfach das Auto so lange von hinten rammen, bis es den Geist aufgibt. Wie „realistisch“ das auch immer sein mag, in diesem Spiel läuft es so. Nachdem es dann erfolgreich geschehen ist, läuft die eigentliche Verhaftung automatisch in einer kurzen Zwischenanimation ab. Auf zum nächsten Auftrag.

Obwohl die Idee, ein bisschen Sinn in das „schnelle Fahren“ - Konzept zu bringen, natürlich gut ist, sind die Auswirkungen im Endeffekt nur gering. Es wird einem ähnliche Kost vorgesetzt wie in den Lotus- oder Jaguar-Spielen - grafisch wie spielerisch. Besonderes letzteres stellt sich als das Übliche heraus: zwischen zwei Gängen hin- und herschalten, ein paar Turboboosts und eine relativ schwerfällige Steuerung. Die Grafik ist weitgehend in Ordnung, aber sie schafft es nicht, dem Spieler ein Gefühl für Geschwindigkeit zu vermitteln: Mit 100 die Landstraße langzutuckern sieht genauso aus, wie mit 300 über sie zu rasen.

Für ein solches Spiel hätte es sich förmlich angeboten, zwei völlig unterschiedliche Arten von Levels sich abwechseln zu lassen: erst die Autoverfolgungsjagd, und dann etwas anderes für die Festnahme. Genug Möglichkeiten gäbe es im „Arcade“-Genre ja - und jede hätte das Spielprinzip gehörig aufgelockert. Schade, denn die mittelmäßigen Rennen allein bringen nicht den Motivationsdurchbruch.

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