Ultima V: Warriors of Destiny
für PC (DOS)

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Wandrell:Besucherwertung:
4.5/6
Firma: Origin
Jahr: 1988
Genre: Rollenspiel
Thema: Schwerter & Magie
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 23729
Rezension von Wandrell (22.03.2006)
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Eine unerwartete Herbeirufung bringt Dich zurück nach Britannia, wo Du feststellen musst, dass der König verschwunden ist. Lord Blackthorn wurde, mit Unterstützung von drei mysteriösen Schattenlords, der Tyrann des Königreichs und hat den Untertanen seine eigene pervertierte Version der acht Tugenden aufgezwungen.

Deine vormaligen Gefährten sind untergetaucht, um sich der Unterdrückung zu entziehen, und im Königreich denkt nicht jeder schlecht über den neuen König. Darum musst Du durch Britannia reisen, um Personen zu finden, die Dir helfen und gleichzeitig an Hinweise zu kommen, wie Du die Unterdrückung bekämpfen kannst. Das Spiel bietet dabei genau so viele Freiheiten, Erkundungsmöglichkeiten und Gespräche wie sein Vorgänger; glücklicherweise wurde die Gesprächsführung aber verbessert, so dass die Charaktere jetzt mehr als nur ein Stichwort zu einem Thema erkennen.

Auch viele andere Aspekte wurden verbessert: so lassen sich jetzt Gegenstände bewegen, womit vor allem in Dungeons bestimmte Dinge aktiviert werden, ein Führungs-Charakter kann bestimmt werden, der alle anfallenden Aktionen ausführt, und es können beim Suchen sogar Dinge ausgegraben werden. Außerdem gibt es jetzt weitere Objekte wie Schilde, magische Schmuckstücke, Tränke oder Schriftrollen und neue Reisemöglichkeiten wie Ruderboote, um Flüsse zu bereisen, sowie verschiedene Arten von Pferden.

Der Realitätsgrad und die vermittelte Stimmung sind ebenfalls besser: Schiffe können Schiffbruch erleiden, wenn sie unter vollen Segeln auf eine Küste treffen; Truhen können neben Gold auch Gegenstände enthalten; die unsinnigen Beschränkungen der Ausrüstung gemäß Charakter-Typ sind verschwunden, und es gibt mehr bewohnte Orte wie z.B. Leuchttürme. Die Magie verbreitet nun eine deutlich mystischere Atmosphäre, weil sie jetzt aus Wörtern der Macht besteht, die kombiniert werden müssen, um die Sprüche der acht magischen Zirkel zu benutzen.

Eine augenscheinliche Veränderung ist die verbesserte Grafik - die Dungeons sehen anders aus, die Charaktere sind keine Strichmännchen mehr, und die Häuser sind nicht mehr nur leere Hüllen. Jetzt gibt es darin Spiegel, Truhen, Bücherregale und weitere Einrichtungsgegenstände, die noch mehr zum Stehlen auffordern als vorher.

Aber es ist nicht schwer, dieser Versuchung zu widerstehen, wie auch das gesamte Abenteuer unschwierig zu spielen ist. Zwar können in die Gruppe nur sechs Mitglieder aufgenommen werden, dafür sind die Mengen an Gegnern, wie wir ihnen noch im Vorgängerspiel begegnet sind, nicht mehr vorhanden. Auch die Dungeons sind kein großes Problem, weil alle Räume, die einmal gesäubert wurden, frei von Gegnern bleiben; deshalb ist die Erkundung ihrer Tiefen, um die erst kürzlich entdeckte Unterwelt zu finden, vereinfacht worden.

Die Unterwelt ist wirklich eine unterirdische Welt, gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil der Handlung und ein Labyrinth. Sie ist genau so groß wie die oberirdische Landschaft und enthält verschiedene Höhlen mit Flüssen, Seen und sehr gefährlichen Monstern, daneben aber auch einige wichtige Gegenstände.

Wie schon beim Vorgänger, so ergibt sich auch hier ein nettes Spiel mit einem philosophischen Hintergrund, der niemals zu komplex wird, andererseits aber auch die unsinnige Polarisierung in Gut und Böse vermeidet. Die Anlehnung an Quest of the Avatar ist beträchtlich, und da der Haupt-Character daraus importiert werden kann, sollte man das Spiel am besten erst beenden, bevor man mit Ultima V beginnt. Die Anleitung enthält, wie üblich in dieser Serie, sehr wertvolle Informationen, aber auch viele Hintergründe, deren Kenntnis nicht zwingend ist.

Übersetzt von sandy21

Kommentare (3) [Kommentar schreiben]

Mr Creosote:
Die Stoffkarte hatte ich jahrelang, in meiner Zeit als Selbstständiger, neben meinem Schreibtisch hängen ;)
haudejen:

Hallo, ich bin neu hier, durch eine Empfehlung aus der ct habe ich die Seite gefunden.

Zu Ultima V:
In meiner Erinnerung haben ein Freund und ich Tage und Nächte damit verbracht Britannia zu erkunden, die Unterwelt zu entdecken und die Shadowlords zu entmachten. Ursprünglich hatten wir die Atari ST Version gespielt. Dies aber nicht zu Ende gebracht, dann habe ich diese Version verkauft (wie konnte ich) und im zweiten Anlauf mit der PC Version haben wir dann gesiegt! Leider am PC ohne die schönen Melodien der Atari ST Version.
Die Spiele hatten damals ja tolle Dreingaben mit Liebe zum Detail, z.B. die Stoffkarte.
Achja, es waren schöne Zeiten!

Viele Grüße, David

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