Trailblazer
für PC (Windows)

Mr Creosote:
Firma: ShadowBit Interactive
Jahr: 2004
Genre: Sport, Action
Thema: Abstrakt / Fahren / Individualsportarten / Science Fiction
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 19434
Rezension von Mr Creosote (21.04.2007)
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Gremlins Spielhallenklassiker Hustle ist heutzutage immer noch eines der meistgespieltesten Spiele, obwohl die meisten wohl nicht den Namen wiedererkennen werden, und seinen Platz auf Desktopcomputern hat es auch weitestgehend eingebüßt. Stattdessen hat es sich seinen Platz auf kleineren Geräten wie Mobiltelefonen erobert, häufig unter dem Namen „Snake“.

Trotz des Plots über den Absturz des Raumschiffs des Protagonisten auf einem abgelegenen Planeten, und der Notwendigkeit, an Rennen teilzunehmen, um genug Geld für die Rückreise zu verdienen, entfernt sich Trailblazer nicht entscheidend von seinem Wurzeln. Zumindest kommen keine altklugen Kinder und ebenso nervige „Kreaturen“ vor, die seltsam reden. Michse sehr erleichtert, dass Story irrelevant im Spiel. Und man fliegt auch nicht im Brandenburger Tor herum, also wird sich das Master Control Program nicht einmischen.

Kryptische Filmanspielungen beiseite, und zurück zum Spiel. In einer rechteckigen Arena (eingerahmt durch massive Außenwände), fahren drei Luftkissenautos herum, und versuchen, die jeweils anderen zur Explosion zu bringen. Wer auch immer am längsten durchhält, hat gewonnen. Absichtlich kracht natürlich niemand in die Wand, also wird gedrängelt, bis es doch passiert. Außerdem zieht jedes Auto einen Energieschweif hinter sich her (daher der Name des Spiels). Fährt ein anderer Wagen hindurch, wird er beschädigt, was ebenfalls zur Zerstörung führen kann.

Die Preisgelder können dafür verwendet werden, zum nähsten Planeten zu reisen, und dort gibt es dann weitere Rennen der selben Art. Nur mit besseren Gegnern, also stehen auch Umrüstungen des eigenen Gefährts an. Bessere Panzerung, höhere Geschwindigkeit, längerer Energieschweif? Oder gleich ein vollkommen neuer Wagen? Sollte das Geld nicht eigentlich für die Heimreise sein? Na ja, sehen wir es als Investition.

Wie jede Variante hat auch diese ihre Stärken und Schwächen. Die Bereiche, in denen Trailblazer punktet, wurden bereits angesprochen: Man stirbt nicht notwendigerweise sofort bei jeglicher Berührung und natürlich das Aufrüsten. Letzteres hat sich schon vielfach bewährt, weil es an den Sammlerinstinkt des Spielers appeliert - selbst, wenn es eigentlich immer wieder die selben Dinge sind, die man durch weitere Investitionen auf die Leistungsspitze treibt.

Wie so häufig fehlt auch diesem Spiel die Abwechslung. Die Planeten äußern sich nur in unterschiedlicher Hintergrundgrafik, letztendlich bestehen alle aus den selben rechteckigen Rennplätzen ohne jegliche Hindernisse oder Zwischenwände (einfach ein großes leeres Feld). Ebenso gibt es keinerlei dynamische Elemente während des Rennens - keine Pillen / Zahlen / was auch immer, wie man sie in ähnlichen Spielen „verschluckt“. Oder wie wäre es mit Schildenergie, die einfach mal zufallsgesteuert auftaucht?

Zuletzt noch ein paar Anmerkungen zur Technik. Das Spiel stell exorbitante Anforderungen an das Computersystem (ix86/600MHz, 128MB RAM, MS Windows>=98SE). Bevor man eine solche Datenmenge runterlädt, und vielleicht nichts funktioniert, sollte man sich dessen bewusst sein.

Während der Rennen kann man zwischen mehreren grafischen Perspektiven wählen. Diese Vielfalt zu kritisieren mag unfair sein, da sie ja auch einfach nicht existieren könnten, aber es gibt sie nun mal, und deshalb muss auch auf sie eingegangen werden: Alle außer der Vogelperspektive sind völlig nutzlos! All die Pseudo-3D-Ansichten machen das Spiel unspielbar. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Wenn man nicht sieht, was hinter einem vorgeht, kann man Gegner niemals in Fallen locken, und durch die generell nicht vorhandene Übersicht kann es auch jederzeit passieren, dass man selbst blindlings in eine auswegslose Situation gerät. Es läuft in diesen Perspektiven also alles auf zielloses Herumgekurve hinaus, immer in der Hoffnung, dass die anderen beiden sich vielleicht gegenseitig vernichten, und man so durch reines Glück doch noch gewinnt. Auf Screenshots mag sich so etwas gut machen, aber das war's dann auch schon. Gibt es tatsächlich Menschen, für die „3D“-Modellierung zum Pflichtprogramm bei Spielen gehört, selbst, wenn es keinerlei Sinn erfüllt?

Wie so oft endet auch dieser Test mit Kritik, was beim Leser immer schlecht ankommt. Wieder mal bin ich also der Böse, der denjenigen, die nicht den gesamten Artikel lesen, sondern gleich zum Fazit springen, die Lust am Ausprobieren vermiest. Deshalb hier noch der unvermeidliche letzte Absatz:

Letztendlich springt Flynn, um das MCP abzulenken, direkt in seine Verbindung zur realen Welt. Der Auserwählte schafft es dadurch, die Schnittstelle des MCP zu unterbrechen. Dies deaktiviert das MCP und ist auch das Ende von Sark. Flynn wird durch seinen Sprung in die Verbindung wieder in die reale Welt herausgeschleudert. [Wikipedia]

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