Metal Mutant
für Amiga (OCS/ECS)

Mr Creosote:Besucherwertung:
4/6
Firma: Silmarils
Jahr: 1991
Genre: Denkspiel, Action
Thema: Apokalypse / Kämpfen / Science Fiction
Sprache: Francais, English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 18557
Rezension von Mr Creosote (25.07.2007)
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Wie jeder weiß ist Technik böse. Eines Tages werden die Maschinen die Herrschaft übernehmen, und die Menschheit versklaven. Diese Zukunftsvision taucht im Verhältnis zu weniger düsteren Prognosen so häufig auf, dass sie eigentlich nur eintreffen kann. Dieses Spiel spult das wohlbekannte Programm ab, und die einzige Hoffnung der Menschheit ist ein Cyborg - der Metal Mutant des Titels.

Die Besonderheit des Cyborgs ist, dass er seine Gestalt verändern kann. Neben seiner Robot-Humanoiden Form, kann er sich in einen Robot-Dinosaurier sowie einen Robot-Roboter verwandeln. Jede dieser drei Gestalten hat ihre eigenen Fähigkeiten. Der Cyborg ist am beweglichsten, der Roboter ist mit einer Kanone ausgerüstet und der Dinosaurier kann Feuer speien und er hat einen alles zermalmenden Kiefer. Im Laufe des Spiels kann man außerdem diverse „Upgrades“ aufsammeln, die dann zum Beispiel eine Axt für den Cyborg, eine Robot-Insekten-Drone für den DInosaurier oder eine Raketenaschussvorrichtung für den Roboter zur Verfügung stellen. Nicht alle Upgrades sind jedoch von grundsätzlich hilfreicher Natur. Das kann sehr nervig werden, denn es gibt kaum einen Hinweis darauf im Vorhinein, und so ist es reines Ausprobieren. Sobald man dann feststellt, was das „Inverter“-Upgrade wirklich macht, führt das nur zu Frust.

Diese Fähigkeiten werden auf einfache Art und Weise benutzt: In Abhängigkeit von der momentanen Gestalt löst eine Joystickbewegung je nach Richtung eine bestimmte aus. Links und rechts sind natürlich immer Bewegungsrichtungen. Oben ist beispielsweise für den Dinosaurier das erwähnte Feuerspeien, als Cyborg dagegen löst die selbe RIchtung einen Sprung aus (usw.). Beim Aufsammeln von Upgrades wird einem praktischerweise in einem Hilfetext gleich erklärt, wie man es einsetzen kann.

Entsprechende Hilfe bekommt man häufig bezüglich empfohlener Maßnahmen gegen angreifende Gegner. Einige sind gegen Kugeln immun, also ist der Roboter nutzlos. Der Kiefer des Dinosauriers könnte dagegen Wirkung zeigen. Auch werden manchmal generelle Informationen über den momentanen Bildschirm angezeigt, z.B. wie viele Gegner sich noch irgendwo versteckt halten.

Metal Mutant lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken.Im mit den üblichen Genredefinitionen beizukommen, erweist sich als schwierig. Vordergründig ist es ein Kandidat für „Hack'n'Slash“ (man läuft von links nach rechts und tötet und zerstört alles, was einem in den Weg kommt), aber dafür ist es eigentlich zu langsam und kopfbetont. Ebensowenig ist es ein Rätselspiel, da man dann eben doch die meiste Zeit damit verbringt zu kämpfen. Andererseits werden jene Kämpfe durch die Wahl der richtigen Waffen („Features“) für diesen Gegnertyp gewonnen. Und auch ein paar tatsächliche klassische Rätsel sind hinter der Actionfassade versteckt.

Interessant wird es letztendlich durch die permanent über dem Geschehen stehende Frage, wie man den nächsten Bildschirm durchqueren kann. Die erwähnten Upgrades bringen von Zeit zu Zeit leichte Variationen (und somit frische Motivation), und an jeweils genau den richtigen Stellen findet man praktische Stationen zum AUfladen der Lebensenergie, die gleichzeitig auch dazu da sind, den Spielstand zu speichern. Letztere Funktion ist besonders willkommen, da manche Bildschirme dann leider doch nur durch Ausprobieren „gelöst“ werden können. Jedes Mal komplett von vorne anfangen muss man also nicht.

Es überrascht, dass es tatsächlich nichts ernsthaft Negatives über Metal Mutant zu sagen gibt. Selbst die Grafik, die auf den ersten Blick wenig ansprechend wirken mag, funktioniert mit ihrem farblich zurückgenommenen Stil bestens. Ein originelles Spiel, das es wert ist, gespielt zu werden - der einzige Verbesserungsvorschlag: mehr!

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