Karamalz Cup
für Amiga (OCS/ECS)

Mr Creosote:
Firma: Art Department
Jahr: 1993
Genre: Sport, Action
Thema: Multiplayer / Werbespiel / Mannschaftssportarten
Sprache: Deutsch
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 18887
Rezension von Mr Creosote (15.02.2008)
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Karamalz, die einigermaßen bekannte Malzbiermarke, sprang wie viele andere Firmen auch auf den Anfang der 90er Jahre mit Vollgas rollenden Werbespielmarkt auf. Werbespiele sind meist simple Versionen von Spielhallenklassikern oder kurze Adventures. Dieses Spiel sticht aus der Masse dadurch heraus, dass es sich um ein Sportspiel handelt: Es ist eine überraschend umfangreiche Eishockeysimulation.

Die Spieler nehmen an einer Weltmeisterschaft teil. Als Obergrenze der menschlichen Mitspieler dient die Anzahl der an Turnier teilnehmenden Mannschaften, und der Computer übernimmt die übrigen. Vieles lässt sich konfigurieren, wie zum Beispiel die Länge der Spiele, die Anzahl der Spieler und die Regelschärfe. So lässt sich Karamalz Cup sowohl als reines Actionspiel, als auch als „realistische“ Simulation spielen.

Die Spiele selbst werden von der Seite gezeigt. Die Steuerung erschließt sich dabei völlig intuitiv. Auffällig (nicht im negativen Sinne) ist nur, dass der Mensch einen bestimmten Spieler der eigenen Mannschaft steuert, und nicht immer denjenigen, der am Nächsten am Puck ist. Hat gerade ein anderer Mitspieler diesen in Besitz, löst der Feuerknopf einen Pass aus.

Nachteilig macht sich bemerkbar, dass das Spiel nicht sonderlich perfektioniert wurde. Oft ist der Puck kaum zu sehen (ein typisches Eishockeyproblem), und strategisches Spielen ist recht schwierig, aber auch kaum nötig. Meist hat sich eine Mannschaft in kürzester Zeit zum gegnerischen Tor vorgearbeitet, was eine Perspektivenänderung nach sich zieht. Man sieht das Geschehen nun in Richtung des Tores, und der angreifende Spieler steuert ein Fadenkreuz, mit dessen Hilfe er die Richtung des folgenden Schusses bestimmt, während der andere Spieler die Bewegungen des Torwarts übernimmt. Eine weitere Spielsituation, in der die Perspektive wechselt sind Fouls: Diese führen (ganz wie in der echten abgesprochenen Show) manchmal zu Handgreiflichkeiten, und diese Zweikämpfe werden interaktiv ausgetragen (Was natürlich qualitativ nicht an „echte“ Prügelspiele herankommt).

Die Werbung beschränkt sich darauf, dass Karamalz anscheinend der exklusive Sponsor der Weltmeisterschaft ist. Spielerisch ist es, trotz der beschriebenen Macken, überraschend gelungen für ein Werbespiel. Wenn man also bedenkt, dass es sich um ein kostenloses Spiel handelt, kann man eigentlich nicht viel falsch machen, sofern man die Erwartungen entsprechend niedrig hält.

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