Syndicate Wars
für PC (DOS)

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T-Pow:Besucherwertung:
5/6
Firma: Bullfrog
Jahr: 1996
Genre: Strategie, Action
Thema: Multiplayer / Science Fiction / Krieg
Sprache: English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 18649
Rezension von T-Pow (01.05.2009)
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Ein kleiner Rückblick: Im ersten Syndicate kämpft eine Vielzahl verfeindeter Syndikate um die Weltherrschaft. Die normale Bevölkerung bekommt davon nichts mit, da sie unter Einfluss eines Gedankenkontrollchips stehen, der einem jeden Bürger implantiert wird. Der Bürger ist in der Welt von Syndicate nichts weiter als ein gehorsames Arbeitstier, dem eine schöne heile Welt durch den Kontrollchip vorgespielt wird. Ziel in Syndicate war es, alle anderen Syndikate auszulöschen und somit die absolute Weltherrschaft an sich zu reißen.

Genau hier beginnt die Geschichte von Syndicate Wars. Die Weltherrschaft ist errungen und man kann sich getrost wieder der Ausbeutung des Volkes widmen. Zu diesem Zweck wird eine Forschungsgruppe damit beauftragt, die Leistungsfähigkeit der Gedankenkontrollchips zu verbessern. Während eines Selbstversuches werden die Mitglieder des Forschungsteam wahnsinnig und gründen die Kirche der neuen Epoche. Auf Basis ihres bisher gesammelten Wissen über die Gedankenkontrolltechnik erstellen sie einen Virus, der den Hauptrechner des Syndikates befällt und einen Teil der Gedankenkontrollchips außer Kraft setzt. Die Kirche rekrutiert viele dieser „Ungeleiteten“, um ihre eigenen noch geheimen Ziele durchzusetzen. Auf den Karten trifft man immer wieder auf die Ungeleiteten, die eigentlich als dritte spielbare Fraktion gedacht waren. Leider wurde ihre Kampagne gestrichen. Im Spiel tauchen sie immer wieder auf und sorgen für Chaos, indem sie Banken überfallen oder einfach nur durch die Gegend streifen und jeden angreifen, der ihnen in die Quere kommt.

Der neue Erzfeind ist geboren und der Kampf um die Weltherrschaft kann in die zweite Runde gehen. Der Spieler kann sich entweder für das Syndikat oder für die Kirche der neuen Epoche entscheiden und mit ihnen in gewohnter Manier ein Land nach dem anderen auf der Weltkarte erobern, indem er dort eine Mission erfolgreich abschließt. Meist kann man nur ein bestimmtes Land angreifen, aber im späteren Spielverlauf kommt es ein paar mal vor, das man aus mehreren wählen kann. Das freie Missionswählen aus Syndicate entfällt somit zugunsten einer durchgängigen Story.

Die Art der Mission ist natürlich je nach gewählter Fraktion anders, nur der jeweilige Levelaufbau ist identisch. Einem zweiten durchspielen steht somit Nichts im Wege. Es sei aber erwähnt, dass der Schwierigkeitsgrad auf Seiten der Kirche höher ist und Anfänger somit lieber mit dem Syndikat anfangen sollten.
Es gibt fünf verschiedene Missionstypen, nämlich:
1. „Eliminiern“: Ganz klar hier geht es darum, eine oder mehrere Zielpersonen auszuschalten.
2. „Überzeugen“: Eine Person muss per Überzeugungsstrahler angeworben und dann lebend in die Evakuierungszone gebracht werden.
3. „Eskortieren“: Die Zielperson muss lebend von A nach B gebracht werden.
4. „Beschaffen“: Ein Gegenstand muss aus einem Hochsicherheitsbereich besorgt werden.
5. „Evakuieren“: Die Agenten müssen in die Evakuierungszone gelangen.

Womit wir bei einer der Neuerungen von Syndicate Wars wären. Alle Gebäude sind zerstörbar. Das ist nicht nur ein schicker Grafikeffekt, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf das Spielgeschehen. Der Gegner nutzt dies öfters, um den Spieler in eine Falle zu locken, denn auch ein Cyborg hält der Wucht eines umstürzenden Gebäudes nicht stand. Der Spieler kann dies aber auch zu seinem Vorteil nutzen und seinerseits Fallen für anstürmende Gegener aufstellen und wenn mal wieder Geldknappheit herrscht, weil man unbedingt alle Agenten mit einer tollen neuen Waffe ausrüsten musste, besteht auch die Möglichkeit, eine Bank zu sprengen und dann die herumliegenden Geldkoffer aufzusammeln. Dies alarmiert allerdings die örtliche Polizei und man sollte den Tatort schnell wieder verlassen, um zusätzlichen Ärger zu vermeiden. Wer sich nun wundert, dass man sich als „Weltherrscher“ Sorgen um die Polizei machen muss, der sollte wissen, dass die Polizei in Syndicate Wars die einzige wirklich „gute“ Fraktion ist und Jeden, der Ärger macht, gnadenlos verfolgt.

Neue Waffen und Körperimplantate liefert die eigene Forschungsabteilung, deren Budget der Spieler selber einstellen kann, um somit den Forschungprozess zu beschleunigen. Wenn man während einer Mission Forscher überzeugt, schließen diese sich dem eigenen Forscherteam an und erhöhen damit auch die Geschwindigkeit, mit der Projekte abgeschlossen werden. Es lohnt sich also immer, nach Abschluss einer Mission nach Forschern Ausschau zu halten, die sich z.B. in Krankenwagen oder in gut gesicherten Bereichen aufhalten.

Alles in Allem bietet Syndicate Wars für erfahrene Syndicate-Spieler viel Neues und weiß durchaus zu motivieren, allerdings ist der Schwierigkeitsgrad gerade in späteren Missionen recht hoch und auch die neue 3D-Grafikengine hat so ihre Tücken. Es ist zwar schön, dass alles frei zoom- und drehbar ist, aber mir erschließt sich nicht, warum der Zoomfaktor von der Reichweite der aktuell genutzen Waffe abhängt. Können Cyborgs wirklich nur so weit schauen, wie sie schießen können? Das ständige Hin- und Hergescrolle und Kameragedrehe kann gerade in hektischen Gefechten dafür sorgen, dass man die Übersicht verliert und einen Cyborg oder eine Zielperson verliert.

Trotz dieser kleinen Schwächen ist Syndicate Wars ein würdiger Nachfolger, den ich jedem, der das erste Syndicate mochte, nur ans Herz legen kann.

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