Sim City 2000
für Amiga (AGA)
Auch verfügbar für: PC (DOS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
5/6
Firma: Maxis
Jahr: 1994
Genre: Strategie
Thema: Geschäftswelt / Politik
Sprache: English, Deutsch
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 18781
Rezension von Mr Creosote (20.06.2009)
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Sim City - der Urvater des Sandkastengenres, also von Spielen, in denen man einfach nur etwas aufbaut, ohne damit ein finales Ziel zu verfolgen. In diesem Fall übernimmt man grob gesprochen die Rolle des Bürgermeisters, der für die Stadtentwicklung zu sorgen hat. Abgesehen von zentralen funktionalen Gebäuden (z.B. Kraftwerke) und Straßen baut man also nicht tatsächlich selbst. Industrie-, Wohn- und Handelsgebiete werden stattdessen als solche deklariert und je nach den Rahmenbedingungen finden sich Abnehmer, die dort bauen, oder nicht.

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Ein etwas heruntergekommenes Industriegebiet

Teil 2000 der Serie bringt einige Neuerungen mit sich, die das Geschehen detaillierter und realistischer machen. Zonen können nun jegliche Form und Größe annehmen und sie können zwei verschiedene Dichten haben (also Wolkenkratzer oder Einfamilienhäuser). Elekrizität kann auf mehr unterschiedliche Weisen gewonnen werden (neu sind beispielsweise Wasser- und Windkraft) und allein damit sind Gebäude auch nicht mehr zufrieden: Man muss sich zusätzlich noch um die Wasserversorgung kümmern (obwohl es diesbezüglich einen Bug zu geben scheint... auch ohne Wasser ziehen Leute gerne ein). Die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs wuren ebenfalls erweitert. Abgesehen von normalen Straßen und Zügen kann man Buslinien und U-Bahnen einrichten.

Auch einige bürokratische Fragen wollen entschieden werden; beispielsweise die Festlegung von Steuersätzen. Man kann sehr atomar die Steuerbelastung für verschiedene Gruppen, sogar unterschieden nach verschiedenen Industriezweigen, festlegen, und so beispielsweise die Luftverschmutzung durch gezielte „Lenkung“ verringern. Oder andersrum die Umweltverschmutzer einfach zur Kasse bitten und die Mehreinnahmen für andere Services, beispielsweise kostenlose Gesundheitsversorgung, aufwenden, und so wieder neue Bewohner anlocken.

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Mein Arbeitgeber würde hier nicht investieren...

Hauptstärke des Spiels ist es, wie die Stadt vor den eigenen Augen zum Leben erwacht. Man sieht tatsächlich die Gebäude und zwar nicht allzu abstrakt verfremdet. Immer befindet sich irgendwas in Bewegung. Man bekommt Zeitungsschlagzeilen geliefert, die einem grobe Bewertungen des eigenen Fortschritts liefern. Einem stehen Berater (mit eigenen Gesichtern) zur Seite, die ihren Senf zu verschiedenen Fragen und Problemen abgehen (natürlich nie ganz neutral). So macht es einfach Spaß, die eigene Stadt wachsen und „leben“ zu sehen (was natürlich gewisse Grundlagen, für die man zu sorgen hat, voraussetzt).

Im Sandkastengenre ist Sim City 2000 eines der besten Spiele. Spieler, die gerne Bauen und Planen, Transportwege optimieren und solcherlei Fragen nachgehen, werden ihren Spaß haben. Spieler, die dagegen ihren Spaß aus der Erfüllung von Missionen und „Siegen“ ziehen, werden ihm nur wenig nur wenig abgewinnen können: Nachdem man die ersten paar tausend Einwohner hat, sind die Geldprobleme eigentlich für immer vorbei. Und das bedeutet, dass man dann eigentlich bauen kann so viel man lustig ist - es geht nur noch darum, wie man weiterbaut, und nicht ob.

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