Pick Up the Phone Booth and Die
für Interpreter (Z-Code)

Mr Creosote:Besucherwertung:
1/6
Firma: R. Noyes
Jahr: 1996
Genre: Adventure
Thema: Humor / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 15069
Rezension von Mr Creosote (16.08.2009)
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Pick Up the Phone Booth and Die (oder auch kurz PUTPBAD) ist eines der einflussreichsten Textadventures mit Selbstbezug. Das Spiel besteht nur aus einem einzigen „Raum“, einem einzigen Objekt und einem einzigen Rätsel. Man befindet sich in einer austauschbaren Stadt ohne die geringste Idee, wer man ist und was man dort zu tun hat. In der Mitte des Marktplatzes steht eine Telefonzelle, die einen geradezu mit ihrer Präsenz verhöhnt. Versucht man sie hochzuheben, so warnt einen das Spiel, stirbt man.

Das Spiel lügt nicht. Sagt man dem Parser, dass man die Telefonzelle aufheben möchte, endet das Spiel mit dem Tod des Protagonisten. Jeglicher Befehl dieser Richtung endet gleich, egal ob es nun „get phone booth“, „take phone booth“ oder der Liebling eines jeden Spielers ist: „get all“.

An normalen Standards lässt sich das Spiel kaum messen, also erzähle ich einfach mal ein paar sehr subjektive Eindrücke. Meine erste Lösungsidee war, einfach nicht die Telefonzelle hochzuheben, und das dem Spiel aktiv mitzuteilen. „don't pick up the phone booth“ wird aber nicht verstanden. Ebensowenig „move on“, „ignore phone booth“ und „leave phone booth alone“. Die letztliche Lösung ist sogar noch simpler - aber meine eigenen Ideen fand ich trotzdem immer noch besser.

Der Witz an der Sache ist natürlich, die Genretradition, alles was nicht niet- und nagelfest ist, einzustecken und mitzunehmen - oder wenn es das nicht, einen Weg zu finden, die Nägel zu entfernen - durch den Kakao zu ziehen. Gute Idee und brauchbare Umsetzung. Das Spiel hält, was es verspricht. Doch zu mehr, als einem kleinen inneren Lächeln, konnte mich die Lösung dann doch nicht verführen. Der Witz ist nicht so wirkungsvoll, wie man sich vielleicht erhofft. Deshalb auch die Aufzählung meiner eigenen Ideen - diese hätten nicht nur die zwanghafte Kleptomanie veralbert, sondern auch nicht den Zwang, immer alles genauestens zu untersuchen und zu manipulieren. Gleiche Idee, nur breiter gefasst.

Bedenkt man jedoch, dass das Spiel höchstens ein paar Minuten fressen wird, ist PUTPBAD für eben diesen einen (wie auch immer gearteten) Lacher durchaus gut. Wiederspielbarkeit (oder sogar einfache Spielbarkeit) darf man natürlich nicht erwarten. Empfohlen für alle Genreliebhaber, die einem Blick auf die Konventionen und die Cliches, die es umgeben, etwas abgewinnen können.

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