Grounded in Space
für Interpreter (Glulx)

GroundedInSpace.jpg
Mr Creosote:
Firma: Matt Wigdahl
Jahr: 2009
Genre: Adventure
Thema: Piraten / Science Fiction / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 16857
Rezension von Mr Creosote (21.11.2009)
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Wenn man auf einem Asteroiden mitten im Weltraum lebt, gibt es nicht so viele spannende Dinge zu tun. Der Protagonist von Grounded in Space, ein männlicher Teenager, vertreibt sich die Zeit damit, eine Rakete zu bauen. Er kann es kaum erwarten, sie auszuprobieren... und schon besteht der mütterliche Garten nur noch aus Asche! Um endlich ein bisschen Verantwortlichkeit und harte Arbeit schätzen zu lernen, wird er von seinen Eltern in ein allein Raumschiff gesteckt, um auf einem Asteroidengürtel Erze abzubauen. Die Reise ist bereits in den Steuerungscomputer einprogrammiert, so dass unser Held viel Zeit haben sollte, sich mit den Details der Bergbaus im Weltraum zu beschäftigen. Doch schon bald tauchen unerwartete Hindernisse in Form fieser Piraten und eines attraktiven, hilfebedürftigen Mädchens.

Das Spiel fordert den Spieler mit einigen cleveren Rätseln. In der zentralen Szene geht es um Geometrie, was einigen Spielern anscheinend sauer aufstößt. Tatsächlich ist es allerdings eine Aufgabe, deren Lösung man auch 12-jährigen zutraut, so dass solcherlei Beschwerden nur wenig ernstzunehmen sind. In der Endphase des Spiels kommt es dann auch noch zu einigem kreativen Missbrauch von Raumschiffausrüstung, was grundsätzlich immer gute Rätsel ausmacht.

Womit dagegen tatsächlich gewisse Probleme bestehen, ist das Erzähltempo. Das Spiel beginnt mit einem langen Abschnitt, in dem der Protagonist von seinem Vater ausgeschimpft wird, ohne, dass der Spieler jegliche Eingriffsmöglichkeit hat. Zwar kann man Befehle eingeben, aber nichts hat einen sichtbaren Effekt. Danach gibt es langwierige Einführungen in Bergbau und Funktionalität des Raumschiffs zu lesen. Daran schließt sich dann ganz plötzlich eine sehr actiongeladene Phase an, in der der Spieler dieses (hoffentlich) vorher erworbene Wissen unter Zeitdruck anwenden muss.

Die Probleme sind jedoch überschaubar. Der Schreibstil fängt das genretypische Pseudo-Technologiegebrabbel sehr gut ein. Die Story ist auf eine kindliche Weise abenteuerlich und die Grundkonstellation ist witzig genug, um die notwendige ironische Distanz, die man brauchen mag, um eine solche (eben etwas kindliche) Geschichte zu genießen. Ein sehr sympathisches Vergnügen.

Dieses Spiel hat an der Interactive Fiction Competition 2009 teilgenommen, wo es den 10. Platz von 24 erreichte.

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