Byzantine Perspective
für Interpreter (Z-Code)

ByzantinePerspective.jpg
Mr Creosote:
Firma: Lea Albaugh
Jahr: 2009
Genre: Adventure
Thema: Polizei & Verbrecher / Textbasiert
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 15267
Rezension von Mr Creosote (27.11.2009)
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Obwohl die jährliche IF-Competition natürlich immer ein tolles Ereignis ist, gibt es ein großes Problem dabei: Manchmal ist die Anzahl der Spiele, die dermaßen vor Fehlern strotzen, dass sie praktisch unspielbar sind, recht hoch. Aufgrunddessen ist die Geduld vieler Leute, die die Spiele des Wettbewerbs spielen, recht niedrig. Was dazu führt, dass so manches Spiel auch mal zu unrecht als technisches Desaster abgetan wird. Genau das passierte anfangs mit Byzantine Perspective, bis dann endlich die Nachricht umging, dass all das, was das Spiel kaputt erscheinen ließ, tatsächlich Teil eines großen Rätsels sei. Letztendlich musste sich die Autorin mit einem Platz im Mittelfeld zufriedengeben, aber zumindest bei den anderen Autoren (die per Definition wahrscheinlich einfach mehr Geduld mitbringen für die Spiele ihrer Mitbewerber) war das Spiel sehr beliebt, so dass es in der Abstimmung zum „Miss Congeniality“-Preis (der von den Autoren vergeben wird) immerhin den dritten Platz erreichte.

Was all diese Zweifel an der Funktionalität auslöste, ist, dass etwas an dem Spiel tatsächlich kaputt zu sein scheint. Es ist allerdings nicht das Spiel selbst, sondern etwas im Spiel, das nicht so funktioniert, wie erstmal von Spieler angenommen. Dadurch kommt es zu einigen seltsamen Reaktionen des Spiels auf Nutzereingaben. Man stolpert erstmal recht ziellos umher. Man sieht Dinge, aber wenn man sie einstecken möchte, kann man sie nicht ertasten. Man versucht, durch die in den Raumbeschreibungen aufgeführten Türen zu gehen, aber man stößt sich stattdessen den Kopf an einer Wand. Stattdessen entdeckt man nicht erwähnte Ausgänge. Den Grund für all dies zu erkennen, ist Inhalt des Spiels.

Formell schlüpft der Spieler in die Rolle einer Einbrecherin, die einen wertvollen Kelch aus einem Museum stehlen will. Der Kelch ist gleich im ersten Raum sichtbar... man muss ihn sich nur noch schnappen und damit das Spiel gewinnen. Das stellt sich allerdings als nicht ganz so trivial wie gedacht heraus. Hat man andererseits erstmal verstanden, wie die Umgebung zu interpretieren ist, ist es auch kein allzu langes Spiel mehr. Besonders viel Geduld wird vom Spieler nicht verlangt und die Hinweise darauf, was tatsächlich vor sich geht, sind mehr als angemessen und sehr deutlich. Die letztendliche Lösung ist sicherlich clever und entschädigt einen für die anfängliche Frustration - wenn man den Glauben an das Spiel nicht frühzeitig verliert.

Dieses Spiel hat an der Interactive Fiction Competition 2009 teilgenommen, wo es den 9. Platz von 24 erreichte.

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