Pinball Dreams
für Amiga (OCS/ECS)

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Mr Creosote:Besucherwertung:
4.7/6
Firma: 21st Century Entertainment
Jahr: 1992
Genre: Sport, Action
Thema: Multiplayer
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 29014
Rezension von Mr Creosote (13.06.2003)
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Jeder kennt Flipper. Jeder kennt Flipperspiele. Jeder kennt dieses Spiel, weil es die große Welle dieser Spiele ausgelöst hat. Viele halten es sogar für das erste Flipperspiel überhaupt, aber das ist natürlich vollkommen unwahr. Lange vorher gab es bereits viele, besonders auf dem C64 und ein paar sogar auf dem Amiga. Keines davon hatte allerdings den Einfluss, dieses Genre in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Da ich davon ausgehe, dass jeder weiß, wie Flipper gespielt werden, folgen sofort die Beschreibungen der Tische.

Ignition

Der Tiefpunkt gleich am Anfang. Ignition handelt davon, eine Rakete ins All zu starten. Alle Ziele haben gequält irgendwas mit den „Vorbereitungen“ zu tun. Dieser Tisch leidet an besonderer Leere. Es gibt keine einzige Rampe, nur so ansatzweise zwei auf der linken Seite, die aber nicht richtig durchgezogen sind. Die wichtigen Ziele sind ein paar Buchstaben, mit denen man jeweils Worte komplettiert. Wiederum nur sehr wenige. Das Schlimmste: Ein Satz dieser Ziele wurde direkt ins Zentrum des Tisches verpflanzt - man kann es kaum vermeiden, die zu treffen! Nicht gerade schwierig zu spielen, aber besonders öde.

Steel Wheel

Die ersten Eisenbahnen in den USA: Man muss seinen dampfbetriebenen Zug durch das ganze Land „fahren“. Der Tisch ist ganz gut layoutet. Die Rampen sind gut zugänglich, die schwieriger zu treffenden Ziele bringen die „Story“ voran. Die Kugel im Spiel zu halten ist sehr einfach, aber um wirklich Punkte zu machen, muss man jeweils die richtigen Kombinationen von Zielen abschießen: Erst irgendwo den Bonus aktivieren, dann an anderer Stelle abstauben. Steel Wheel ist definitiv das Highlight dieser Sammlung. Nicht das stumpfe, wiederholte Treffen ein und des selben Ziels bringt den Erfolg, sondern es sind immer wieder verschiedene Fertigkeiten benötigt.

Beat Box

Die Welt der Popmusik: Man produziert eine Retortenband mit Retortenmusik und verkauft sie an den primitiven Pöbel. Beath Box hat mehr Ziele und Rampen als jeder der anderen Tische. Man findet keinen Millimeter, der nichts auslöst! Egal, wohin man schießt, die Zeit war nie verschwendet. Klingt vielleicht gut, ist aber völlig überladen. Blindes Herumdreschen der Kugel wird belohnt. Dauernd blinken lauter Lichter (zu viele) und die Kugel ist meist auf den langen Rampen mit ihren vielen Abzweigungen unterwegs, während der Spieler Däumchen dreht. Deshalb zu wenig Action.

Nightmare

Ein dunkler Friedhof, Geister, Fledermäuse und so weiter. Die obligatorische Dosis Horror. Die Mitte des Tischs ist ein bisschen leer, alle Ziele und Rampen befinden sich im oberen Teil. Dadurch macht der Tisch einen weniger gedrängten Eindruck, und die Kugel kann freier rollen. Lohnende Ziele sind teilweise geschickt an die Seite von Rampen gemacht, so dass sie nicht so leicht zu treffen sind. Nightmare könnte mit Steel Wheel mithalten, wenn da nicht die seltsame und vollkommen unrealistische Ballphysik wäre. Seltsamerweise treten diese Effekte auf keinem der anderen Tische merkbar auf, aber hier ist es wirklich schlimm: Die Kugel wird plötzlich schneller, springt in unmöglichen Winkeln zurück und wechselt manchmal sogar ohne erkennbaren Grund die Richtung!

Wie sicherlich schon klar geworden ist, schwärme ich nicht gerade für Pinball Dreams. Meist bekommt es eine Menge Lob, sobald es erwähnt wird, aber das Meiste davon ist einfach unverdient! Die Tische schwanken zwischen langweilig und frustrierend. The „Themen“ waren sicherlich eine gute Idee und die gute Grafik bringt das auch adäquat rüber, aber die Spielbarkeit ist leider nur Durchschnitt. Mit einem der Nachfolger ist man besser bedient.

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