Blood 2

für C64

Weee...

Die etwas Älteren unter euch werden sich vielleicht noch an die guten alten Tage ihrer Schulzeit erinnern können. Partys und all diese Dinge. Na, verformen sich eure Lippen bereits zu einem nostalgischen Lächeln? Kommt schon, Ihr wollt mir doch nicht etwa weis machen, dass ihr wirklich niemals einen C64 auf einer dieser Partys im Einsatz gehabt hättet. Das nehme ich euch einfach nicht ab. Ja klar ich weiss, C64iger sind heutzutage die reinsten Exoten... Meinem CBM wird auf diesen Partys jedenfalls mehr Aufmerksamkeit zu Teil als mir - immerhin wird der Bastard nicht halb so oft geküsst wie ich.

Bitte verzeiht mir mein abschweifendes Gerede über Partys.

Diesmal kam ich auf Partys zu sprechen, da ich mir einige Gedanken über Partyspiele gemacht habe. Diese Art Spiele war geradezu wie geschaffen dafür, um auf Partys, auf denen das Bier ausgegangen war und auf welchen die Leute genug vom Musik hören und Tanzen hatten, zum Einsatz zu kommen. Genau in diese Kategorie fällt das Spiel „Blood II - Back to brutality“.

Das Spielprinzip ist einfach. Der Bildschirm ist in drei Reihen aufgeteilt, auf denen Leute von links nach rechts über das Bild laufen. Ziel ist es, diese Leute zu erschießen - HeHe... nett, nicht wahr?

Das gute an der Sache ist, dass diese nicht etwa wie getroffene Enten einfach vom Himmel fallen (Bang! und fertig ist das Mittagessen), sondern je nachdem, wo sie getroffen werden, unterschiedliche Reaktionen zeigen. Ein „Headshot“ stellt hierbei allerdings - ungleich aktueller Shooter - den unbefriedigensten Treffer dar, denn so getroffen hauchen die Gegner einfach nur ihr Bildschirmleben aus. Schießt man den Leuten hingegen ins Bein, beginnen sie zu kriechen, und trifft man sie gar in den Arm laufen sie langsamer und hinterlassen eine Blutspur.

Der größte Kritikpunkt des Spiels ist, dass es nicht ausgereift ist. Es wurde wahrscheinlich nur für ein paar Partiesessions geschaffen und die Details erhielten dementsprechend auch nur wenig Aufmerksamkeit.

Was bei dem Spiel zuerst auffällt ist seine Grafik. Der C64 war ja auch nicht gerade der Multimediacomputer schlechthin (eh, Mr Creosote?), aber sogar auf dem Speccy habe ich viele andere, besser aussehende Spiele zu Gesicht bekommen. Mehr noch - ich habe es nicht geschafft, meine Maus bei diesem Spiel zum Einsatz bringen zu können -> wobei ich nicht sicher bin, ob das am Spiel liegt (bei 18 Jahre alter Hardware könnte sich schließlich auch mal eine Schraube gelockert haben).

Das lustige an der Sache (was an der grafischen Darstellung liegen könnte -> sollte dem so sein - Gute Arbeit!) ist der „motion blur“ - Effekt welcher auch auf den mittels CCS64 aufgenommen Screenshots zu sehen ist. Ich bin mir absolut sicher noch nie zu vor „motion blur“ Screenshots gemacht zu haben. Natürlich wirkt es sehr amateurhaft und obwohl es während des Spielens auch nicht wirklich auffällt, ist es trotzdem einen Applaus wert, da es die Grafik etwas aufwertet.

Ich glaube, das wirklich schlechte an der Grafik ist nichtmal die Grafik selbst (die sich recht zäh bewegt, aber so ist das nun mal auf dem C64), sondern vielmehr die verwendeten Farben - das Blut sieht aus wie Marmelade.

Die Sounduntermalung ist nicht wirklich besser, aber sie erfüllt ihren Zweck. Dies trifft zumindest solange zu, wie man im Stande ist, dem (wer auch immer dies gewesen sein mag) für die Musik Verantwortlichen seine ungenügende Sensibilität, was den verzerrten Klang betrifft, zu verzeihen. Der CCS-Emulator brachte den Ton recht gut rüber, während ich es auf meinem C64 vorzog den Ton lieber ganz aus zu schallten.

Letzten Endes ist Blood II aber ein nettes Partyspielchen und es macht Spaß, es zu spielen. Da ich damit auch auf der letzten Party einigen Spaß hatte, denke ich darüber nach, eine Neuauflage davon zu programmieren... wer weiss, vielleicht schicke ich diese dann sogar an Mr Creosote, hehehe....

Übersetzt von traeumer