Creatures
für C64

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Mr Creosote:
Firma: Apex / Thalamus
Jahr: 1990
Genre: Action
Thema: Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy / Humor
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 784
Rezension von Mr Creosote (09.09.2023)
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Die Looney-Tunes-Cartoons mag doch jeder, oder? Meine Lieblinge daraus waren immer Road Runner und der Coyote. Wobei ich natürlich immer letzterem die Daumen drückte, endlich mal den nervigen Road Runner zu erwischen. Seine genialen Pläne konnte man nur mit Staunen angucken. Insbesondere, wenn sie mittels der ACME-Geräte zusammengebastelt waren. Die völlig überzogenen, hochgradig mechanischen Vorrichtungen machten einen großen Teil der Faszination aus.

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Creatures erzählt die Geschichte süßer Fantasietiere, die von bösen „Dämonen“ gefangen wurden. Anscheinend, um sie in ACME-Foltergeräte zu stecken, einfach aus Jux. Nur Clyde ist noch auf freiem Fuß und es liegt an ihm, seine Freunde aus dieser Lage zu befreien. Doch erstmal muss er in bester Genretradition mittels Hüpfen und Springen zu den Gefängnissen vordringen.

Das Spiel kam gegen Ende der kommerziellen Ära des C64 heraus und entsprechend hochwertig ist es technisch produziert. Die Grafik sowie die thematische Levelgestaltung wechseln regelmäßig. Die flüssigen Animationen der Sprites hinterlassen ebenfalls einen guten ersten Eindruck. Das Spiel steuert sich makellos, womit es den wohl wichtigsten Haken setzt. Seltsamerweise weigert sich das Spiel beständig, nach links zurückzuscrollen, was manchmal handfeste spielerische Auswirkungen hat. Wie beispielsweise, wenn ein Bonusgegenstand in einer Abzweigung wartet, deren Eingang man allerdings bereits verpasst hat.

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Eine Besonderheit liegt in Clydes Angriffstechnik. Anfänglich ist er mit einem Schuss ausgerüstet, dessen Flugbahn sich nach unten neigt. Außerdem verfügt er über einen besonders tödlichen Feueratem. Dieser braucht einen Moment zum Auslösen. Zwischen den Levels kann man eingesammelte Bonusgegenstände gegen andere Waffen eintauschen, die als Magie bezeichnet werden. Einige davon ändern die Flugbahn des Schusses. Andere verändern ihn grundlegend.

Die Levels sind darauf ausgerichtet. Generell verlaufen sie von links nach rechts. Gegner finden sich immer wieder an Positionen, an denen man ihnen nur mit der richtigen Waffe zukommen kann. Hat man die richtige bis dahin nicht ins Arsenal aufgenommen, ist der Verlust eines Lebens eigentlich vorprogrammiert. Was einen also praktisch zwingt, die Levels vollständig zu erkunden, um die magischen Zutaten zu ergattern.

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Weitere Abwechslung ergibt sich durch die obligatorischen Unterwasserlevel sowie einen Hexenbesen, den man besteigen darf. Anstatt Bossgegnern erwarten einen dann die Foltermaschinen der Marke ACME, in denen es dann jeweils einen Freund zu retten gilt. Was die Lösung eines kleinen mechanischen Rätsels unter Zeitdruck bedingt. Das bringt Laune! Zu schade, dass es nicht mehr davon sind.

Diese Besonderheiten bleiben hängen. Da kann Creatures glänzen. Und es wirkt, als sein es das beste Jump'n'Run auf dem System. Der Großteil des Spiels ist das jedoch nicht. Die normalen Levels sind gut, die Schußmechanik funktioniert, aber über solide Allerweltsunterhaltung wachsen sie nicht hinaus. Insgesamt besteht jedoch kein Zweifel: Ein unterhaltsames Fundament gepaart mit lupenreiner Technik sowie ein paar deutlichen Ausschlägen nach oben ergeben ein absolut spielenswertes Gesamtwerk.

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