Seine Mitmenschen zu übertreffen - eines der grundlegendstes Bedürfnisse des Lebens, das sich immer und immer wieder wiederholt. Der Kampf, der beste zu sein, Ruhm zu erlangen und den unterlegenen Gegner zu demütigen, bis er seine bittere Niederlage eingesteht.
Fishing Derby ist ein klassisches Beispiel dieses Kampfes. Man selbst und der Gegner (entweder ein anderer Mensch oder computergesteuert) sitzen sich auf dem Pier gegenüber. Beide sind mit einer Angel bewaffnet, und Ziel ist es, mehr Fische, als der andere zu fangen.
Das Fangen an sich gestaltet sich tatsächlich als recht einfac. Da man die Szene von der Seite betrachtet, inklusive eines Querschnitts durch den See, kann man die Fische sehen und ihre Aufenthaltsorte exakt bestimmen. Nicht nur das, sondern der See ist auch noch voll von ihnen. Man muss den Haken nur in die Nähe eines Munds baumeln lassen, und schon beißt jener an. Nachdem man ihn dann hochgezogen hat, erhöht sich die Punktzahl um das Gewicht.
Dabei gilt es Einiges zu beachten. Die richtig großen Brocken (also diejenigen Fische, die die meisten Punkte einbringen) schwimmen tief. Andererseits kann man natürlich die kleinen, die sich direkt unter der Wasseroberfläche befinden, mit einer hohen Frequenz rausfischen. Und dann gibt es noch den Hai. Dieser schwimmt hin und her, geduldig auf Beute wartend. Fische, die zu langsam hochgezogen werden, sind genau das richtige, und können einem so nochmal wieder vom Haken gestohlen werden.
Fishing Derby zeichnet sich nicht nur durch den Versuch aus, einen „Sport“ in ein Computerspiel umzusetzen, der dafür völlig ungeeignet ist (Angeln ist nun mal ein Geduldsspiel, und hat nichts mit Action zu tun), sondern es ist auch eines der ersten vier Spiele von Activision überhaupt. Heutzutage ist diese Firma zu einem der größten Spieleproduzenten der Welt angewachsen. Damals mussten sie erst Mitarbeiter von Atari abwerben, um überhaupt ins Geschäft zu kommen. Jeder muss eben mal klein anfangen. Und dieser Teil des Anfangs ist, wenn man mal von der bizarren Grundidee absieht, nicht übermäßig gelungen, sondern nur einigermaßen in Ordnung.
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