The Lost Vikings
für PC (DOS)

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Gesh:Underdogs:RetroBunny:Gesamt:
5/6
Besucherwertung:
5/6
Firma: Interplay
Jahr: 1993
Genre: Strategie, Action
Thema: Einzigartig
Sprache: English
Lizenz: Kommerziell
Aufrufe: 73576
Rezension von Underdogs (24.03.2010)

The Lost Vikings ist, trotz einiger Konsolen-ähnlicher Eigenarten, eines des bezaubernsten und einzigartigsten Puzzle-Spiele, die einem je unterkommen werden. Drei standhafte Wikinger werden während einer ihrer Plünderfahrten versehentlich in ein außerirdisches Raumschiff gesogen... und finden sich in unbekannten Landen wieder. Natürlich liegt es nun am Spieler, sie wieder nach Hause zu führen.

The Lost Vikings' Spielablauf läßt sich am ehesten als ein Rätsel-orientierter Platformer beschreiben, ähnlich Lemmings oder dem neueren The Humans: das Ziel jeden Levels ist es, alle drei Wikinger zum Ausgang zu bringen. Das zu tun, erfordert den Einsatz der speziellen Eigenschaften der Wikinger abzustimmen und zu timen. Eric kann springen, rennen und mit seinem robusten Helm durch Wände brechen. Olaf hat einen Schild, das Angriffe abwehrt, zum durch die Luft gleiten oder als Stufe zum darauf stehen dient. Baleog kann mit seinen Pfeilen auf Dinge schießen oder Dinge mit seinem Schwert töten. Außerdem kann er Hebel von weiter weg umlegen, indem er mit seinen Pfeilen darauf feuert. Man muss die drei Wikinger als Team verwenden, falls man hofft, durch die zunehmend schwereren Level und Rätsel zu kommen, dabei von einem zum anderen wechselnd, wenn notwendig. Unnötig zu erwähnen, dass jedes neue Level schwerer ist als das vohergehende, und Timing, genauso wie Reflexe (d.h. rasch zwischen den Wikingern wechseln), entscheidend für den Erfolg werden.

Zum Glück erhält man auf verschiedeneste Art und Weise Hilfe, die die Frustration auf einem überschaubaren Niveau hält. Überall im Spiel helfen einem strategisch plazierte Hinweisknöpfe durch die schwereren Stellen, besonders in den späteren Levels. Die Wikinger haben eine „Lebensanzeige“, die durch Essen von in den Leveln gefundenen Nahrungsmitteln regeneriert werden, und durch Angriffe der Außerirdischen etwas Schaden nehmen kann. Das ermöglicht mehre Lösungen für manche der Rätsel: Zum Beispiel kann man Erik an den schießenden Aliens vorbeilaufen lassen, wenn einem kein andere Weg einfällt an ihnen vorbeizukommen (und Baelog und Olaf irgendwo festhängen), in der Hoffnung, dass er nicht stirbt, bevor er durchkommt. Natürlich gibt es einen „optimalen“ Weg, jedes Level zu beenden, ohne die Gesundheit der Wikinger zu senken, aber die Möglichkeit, sie auf verschiedene Art und Weise zu beenden, ist ein begrüßenswertes Feature, dass jeder Puzzle-Neuling schätzen wird.

Als i-Tüpfelchen gibt es viele verschiedene, abwechslungsreiche Welten zu erforschen, von der Steinzeit, über Ägypten, der Großen Fabrik, zu einer recht abgedrehten Welt und vielen mehr. Die Wikinger wirken lebendig, da sie in comichaften Abschnitten zwischen den Leveln reden, meckern, und miteinander streiten. Das einzig Schlechte an diesem unterschätzten Klassiker, das mir einfällt, ist das Fehlen von Speicherpunkten im Spiel. Manche Level sind sehr lange, so dass man, wenn man zu ihnen zurückkehrt, was man mittels Passwörtern kann, eventuell einen großen Teil noch einmal spielen muss. Davon abgesehen wird das tadellose Gameplay und die großartige Grafik des Spiels Puzzle-Liebhaber für Stunden unterhalten. Zwei Daumen hoch!

Jeder der dieses Spiel mag, sollte unbedingt dessen besseren Nachfolger ausprobieren, Lost Vikings II: Norse by Norsewest.

Dieser Test (übersetzt von Herrn M.) stammt vom originalen Home of the Underdogs (http://www.the-underdogs.info)

Archivierte Rezension(en) ↓

Rezension von RetroBunny (23.10.2018)
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The Lost Vikings ist nicht einfach irgendein gewöhnliches Jump-'n'-Run-Spiel. Mit seinen drei brutalniedlichen Wikinger-Protagonisten und einem Spielprinzip, das viele knifflige Puzzles mituntermischt, gilt das Spiel als einer der ersten Vertreter des Puzzle-Platformer-Genres.

Entwickelt wurden The Lost Vikings von einem damals noch weitgehend unbekannten Entwicklerhaus namens „Silicon & Synapse“. Dieses Studio wurde später besser bekannt unter dem Namen „Blizzard“. Ja, genau eben jenes!

Das Spiel macht einen Heidenspaß verbunden mit urkomischem Humor, einer quitschbunten Spielwelt und extrem fantasievollen Charakteren. Das kam natürlich insbesondere bei den Kids gut an und war daher auch für mich damals eins meiner Lieblingsspiele. Los geht's im ersten Level in einer eher Sci-Fi angehauchten Raumschiffmap, wo man gegen Aliens kämpfen muss. Dann in die Steinzeit gegen Dinosaurier – die Familie Feuerstein lässt grüßen. Von da ab geht's im antike Ägypten gegen Mumien und wenn man das geschafft hat, landet man am Ende noch in einer Fabrik und im Süßigkeitenland. Als Endgegner präsentiert sich schlussendlich der böse „Tomator“.

Jedes einzige dieser unterschiedlichen Levels begrüßt den Spieler mit einer fröhlich, bunten Farbpalette und haufenweiße „Eye-Candy“. Dazu kommen noch hilfreiche Freunde und böse Widersacher, die insgesamt wirklich clever ausgearbeitet wirken. Ein toller Humor, der das Spiel von Anfang bis Ende komplett durchzieht, rundet die Sache ab.

Das Spielprinzip von The Lost Vikings sticht hier auch noch besonders hervor. Man steuert die drei Helden, indem man zwischen ihnen hin- und herwechselt und jeweils die spezielle Fähigkeit jedes Wikingers nutzt, um das Levelende zu erreichen.

Alles in Allem ist den Jungs bei Silicon & Synapse hier etwas wirklich Tolles gelungen! Es sind oftmals einfach die simplen, aber guten Ideen, die ein Spiel erfolgreich machen, und all das umzusetzen ist bei diesem Spiel wirklich gelungen. Es ist für mich ein zeitlosen Klassiker geworden, den ich auch heute noch gerne immer wieder spiele. Ich kann ihn euch nur ebenso an's Herz legen!

Rezension von Gesh (18.01.2001)
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Während ich diesen Test schreibe, gehe ich davon aus, dass der Leser noch gar nichts über dieses Spiel weiß. Und zwar deshalb, weil jeder, der jemals The Lost Vikings gespielt hat, es niemals vergessen wird und weder Anleitung noch Beschreibung braucht, um wieder hineinzukommen.

Vorweg, welche Sorte von Spiel ist The Lost Vikings (nachfolgend TLV genannt)? Einzuordnen unter den Puzzle/Plattformspielen ist es eines der Spiele, bei denen man die Welt von der Seite betrachtet und die scrollt, wenn man seine Charaktere bewegt. Auf den Screenshots wird dies deutlicher. Dann kommt das Rätsel-Element ins Spiel: Man läuft nicht nur einfach herum und killt Monster, springt und legt Schalter um (obwohl man das auch macht), sondern man muss auch das Hirn anschalten, um ein Level zu meistern.

Im Unterschied zu ähnlichen Spielen steuert man in TLV 3 Figuren: Die Wikinger Erik, Olaf und Baleog. Jeder verfügt über unterschiedliche Fähigkeiten und ist wichtig (und notwendig) für den Abschluss eines jeden Levels. Das Ziel ist einfach und stets dasselbe: Bringe alle 3 Wikinger zur mit „EXIT“ markierten Zone. Falls einer stirbt, muss man das Level nochmal beginnen. Jeweils am Levelanfang erhält man einen vierstelligen Code, so dass man da weitermachen kann, wo man aufgehört hat.

Die Fähigkeiten der Wikinger unterscheiden sich ziemlich stark und nur indem man alle 3 in Einklang bringt, wird man in der Lage sein, das Level zu beenden. Man steuert immer nur jeweils einen und wechselt mit der Ctrl-Taste. Erik kann springen und Mauern zertrümmern. Er kann auch etwas schneller gehen als die anderen. Olaf trägt ein Schild, das man auf dreierlei Weise verwenden kann: Als Schutz (von vorne und oben), als Fallschirm (!) und als Plattform für Erik, damit er noch höher springen kann. Baleog hat ein Schwert und Pfeil und Bogen. Außer kämpfen kann er damit auch Pfeile auf lose Gegenstände schießen, um sie zum Fallen zu bringen, oder auch aus der Distanz Knöpfe „drücken“. Man muss immer herausfinden, was man in der jeweiligen Situation machen muss, z.B. mit Olaf einen Gegner blocken, während man ihn mit Baleog bekämpft.

Die Steuerung ist einfach - man benützt lediglich „Ctrl“, „S“, „D“, „F“ und die Pfeiltasten, um die Wikinger zu lenken (es gibt noch weitere Tasten, die später erläutert werden).

Erik: Drücke „F“ um aus dem Stand oder Gehen zu springen. Drücke und halte „D“ und er fängt an, mit dem Kopf voran loszuflitzen und wenn er eine „brechbare“ Barriere oder Mauer trifft, fällt diese zusammen und macht so den Weg frei bzw. enthüllt einen geheimen Raum. Er kann auch auf Olafs Schild steigen und somit höher als normal springen.

Olaf: Der Typ mit dem Schild. „D“ und „F“ bewirken d
asselbe - das Umschalten zwischen den beiden Schildpositionen (vorne und oben). Mit dem Schild vorne sind er und alle hinter ihm sicher vor Projektilen und Monsterangriffen aus dieser Richtung. Mit dem Schild über sich kann er im Fallen „gleiten“, sich und andere vor von oben kommenden Dingen schützen (aber nicht vor allen!) und er kann auch Erik helfen, höher zu springen.

Baleog: Mit „F“ schwingt er das Schwert und mit „D“ feuert er einen Pfeil ab (er hat unendlich viele davon).
Mit „S“ drückt man einen Knopf, wenn man daneben steht, aktiviert einen Teleporter oder spricht manchmal mit einer anderen Kreatur.
Andere Tasten: Mit „E“ benutzt man den gerade gewählten Gegenstand (und schließt Türen auf, wenn man den richtigen Schlüssel parat hat), „Tab“ ruft das Gegenstandswahlmenü auf, in dem man mit „F“ in das Gegenstandstransfermenü kommt (nochmal drücken, um zum Spiel zurückzukehren, Pfeiltasten um den Gegenstand einem anderen Wikinger in der Nähe zu geben oder ihn wegzuwerfen), „Esc“ ermöglicht das Aufgeben des Levels und „Alt-X“ das Beenden des Spiels.

Es gibt einige Gegenstände im Spiel, die man sammeln und benutzen kann, aber sie sind relativ eindeutig und somit kann jeder selber herausfinden, welche das sind.

Die Grafiken sind wundervoll. Nicht „Quake-III-Arena“-wundervoll, aber man merkt, dass jemand eine Menge Zeit darauf verwendet hat, das Spiel aufzumöbeln. Und zum Zeitpunkt des Erscheinens des Spiels waren sie exzellent. Die Musik ist nicht außergewöhnlich, aber gut. Ich höre beim Spielen lieber ihr zu als Britney Spears. Andererseits wäre ich lieber taub als Britney zuzuhören.

Alles in allem ein großartiges Spiel. Gut ausbalanciert, die Rätsel sind interessant, aber nicht frustrierend und es gibt genug Action. Zugreifen, solange der Vorrat reicht!

Übersetzt von Adhoc

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