The Lost Vikings ist, trotz einiger Konsolen-ähnlicher Eigenarten, eines des bezaubernsten und einzigartigsten Puzzle-Spiele, die einem je unterkommen werden. Drei standhafte Wikinger werden während einer ihrer Plünderfahrten versehentlich in ein außerirdisches Raumschiff gesogen... und finden sich in unbekannten Landen wieder. Natürlich liegt es nun am Spieler, sie wieder nach Hause zu führen.
The Lost Vikings' Spielablauf läßt sich am ehesten als ein Rätsel-orientierter Platformer beschreiben, ähnlich Lemmings oder dem neueren The Humans: das Ziel jeden Levels ist es, alle drei Wikinger zum Ausgang zu bringen. Das zu tun, erfordert den Einsatz der speziellen Eigenschaften der Wikinger abzustimmen und zu timen. Eric kann springen, rennen und mit seinem robusten Helm durch Wände brechen. Olaf hat einen Schild, das Angriffe abwehrt, zum durch die Luft gleiten oder als Stufe zum darauf stehen dient. Baleog kann mit seinen Pfeilen auf Dinge schießen oder Dinge mit seinem Schwert töten. Außerdem kann er Hebel von weiter weg umlegen, indem er mit seinen Pfeilen darauf feuert. Man muss die drei Wikinger als Team verwenden, falls man hofft, durch die zunehmend schwereren Level und Rätsel zu kommen, dabei von einem zum anderen wechselnd, wenn notwendig. Unnötig zu erwähnen, dass jedes neue Level schwerer ist als das vohergehende, und Timing, genauso wie Reflexe (d.h. rasch zwischen den Wikingern wechseln), entscheidend für den Erfolg werden.
Zum Glück erhält man auf verschiedeneste Art und Weise Hilfe, die die Frustration auf einem überschaubaren Niveau hält. Überall im Spiel helfen einem strategisch plazierte Hinweisknöpfe durch die schwereren Stellen, besonders in den späteren Levels. Die Wikinger haben eine „Lebensanzeige“, die durch Essen von in den Leveln gefundenen Nahrungsmitteln regeneriert werden, und durch Angriffe der Außerirdischen etwas Schaden nehmen kann. Das ermöglicht mehre Lösungen für manche der Rätsel: Zum Beispiel kann man Erik an den schießenden Aliens vorbeilaufen lassen, wenn einem kein andere Weg einfällt an ihnen vorbeizukommen (und Baelog und Olaf irgendwo festhängen), in der Hoffnung, dass er nicht stirbt, bevor er durchkommt. Natürlich gibt es einen „optimalen“ Weg, jedes Level zu beenden, ohne die Gesundheit der Wikinger zu senken, aber die Möglichkeit, sie auf verschiedene Art und Weise zu beenden, ist ein begrüßenswertes Feature, dass jeder Puzzle-Neuling schätzen wird.
Als i-Tüpfelchen gibt es viele verschiedene, abwechslungsreiche Welten zu erforschen, von der Steinzeit, über Ägypten, der Großen Fabrik, zu einer recht abgedrehten Welt und vielen mehr. Die Wikinger wirken lebendig, da sie in comichaften Abschnitten zwischen den Leveln reden, meckern, und miteinander streiten. Das einzig Schlechte an diesem unterschätzten Klassiker, das mir einfällt, ist das Fehlen von Speicherpunkten im Spiel. Manche Level sind sehr lange, so dass man, wenn man zu ihnen zurückkehrt, was man mittels Passwörtern kann, eventuell einen großen Teil noch einmal spielen muss. Davon abgesehen wird das tadellose Gameplay und die großartige Grafik des Spiels Puzzle-Liebhaber für Stunden unterhalten. Zwei Daumen hoch!
Jeder der dieses Spiel mag, sollte unbedingt dessen besseren Nachfolger ausprobieren, Lost Vikings II: Norse by Norsewest.
Dieser Test (übersetzt von Herrn M.) stammt vom originalen Home of the Underdogs (http://www.the-underdogs.info)
Kommentare (1) [Kommentar schreiben]